Chaos am Münchner Flughafen: 750 Flüge verpasst wegen langer Warteschlangen

Aufgrund ungewöhnlich früher Anreisen und personeller Herausforderungen verpassten am Münchner Flughafen 750 Passagiere ihre Flüge, was zu dringenden Forderungen nach schnellen Lösungen seitens der Regierung und Flughafenbetreiber führte.

7.10.2024, 11:55
Eulerpool News 7. Okt. 2024, 11:55

Am Donnerstag kam es am Terminal 2 des Münchner Flughafens zu erheblichen Störungen, die rund 750 Passagiere ihren Flug kosteten. Soziale Medien waren voll von Bildern extrem langer Schlangen vor den Sicherheitskontrollen, die auf stundenlange Wartezeiten hinwiesen.

Flughafenchef Jost Lammers bezeichnete bei einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag das Verhalten der Passagiere als „sehr ungewöhnlich“. Viele Reisende seien bis zu sechs Stunden vor Abflug am Flughafen erschienen, was zu einem geballten Ansturm führte. Auf die Frage nach den plötzlichen frühen Anreisen erklärte Lammers, dass dies „das Zentrum unserer Analysen“ sei und deutlich von bisherigen Erfahrungen abweiche.

Jens Ritter, Leiter der Passagiersparte bei Lufthansa, wies darauf hin, dass der Münchner Arbeitsmarkt derzeit besonders herausfordernd sei. Dies wirke sich vor allem auf die Dienstleister der Fluggesellschaft aus und trage zur aktuellen Situation bei.

Die bayerische Staatsregierung forderte schnelle Lösungen, um das Problem zu beheben. „Wir wollen, dass das abgestellt wird“, hieß es aus Regierungskreisen. Auch Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) äußerte sich unzufrieden mit der Leistung des Flughafens und forderte Verbesserungen. Der Flughafen ist im Besitz von 23 Prozent der Stadt München, 26 Prozent der Bundesrepublik und 51 Prozent des Freistaates Bayern.

Sowohl der Flughafen als auch Lufthansa räumten die bestehenden Probleme ein. „Wir sind in der Qualität insgesamt an dem Standort noch nicht da, wo wir lange waren“, gestand Jens Ritter von Lufthansa ein. Um die Lage zu entspannen, werden seit Freitagmorgen die Passagiere der Lufthansa-Tochter Discover Airlines durch die Sicherheitsschleusen des Terminal 1 geleitet. Zudem sollen Fluggäste, die eigentlich Terminal 2 nutzen müssen, während der Spitzenzeiten per Bus zu den Kontrollen im Terminal 1 transportiert werden. Beide Unternehmen appellieren zudem an die Passagiere, nicht früher als drei Stunden vor Abflug zu den Sicherheitskontrollen zu kommen.

Laut der Firma SGM, die im Auftrag der Regierung von Oberbayern die Sicherheitskontrollen durchführt, waren am Donnerstag alle Kontrollstellen in Betrieb. Insgesamt hatten an diesem Tag rund 47.000 Menschen Flüge vom Terminal 2 gebucht, wobei der Anteil der Passagiere, die tatsächlich durch die Kontrollen mussten, bei etwa 55 Prozent lag – deutlich höher als an anderen Tagen.

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