Die Eigentümerstruktur von Amazon als potenzielles Risiko für Anleger

Ein Blick auf die Eigentümerstruktur von Amazon zeigt, dass eine überschaubare Gruppe von Anteilseignern den Großteil hält

12.10.2023, 12:00
Eulerpool News 12. Okt. 2023, 12:00

Die momentane Anteilseignerschaft von Amazon zeigt ein interessantes Bild, welches einige Herausforderungen mit sich bringen kann. Im Vergleich zu anderen börsennotierten Unternehmen, besitzt Amazon eine außergewöhnlich hohe Anzahl an institutionellen Anteilseignern.

Ein Großteil der Unternehmensanteile wird von einer kleinen Gruppe von Investoren gehalten, angeführt von Gründer und ehemaligem CEO Jeff Bezos, der laut der neuesten Einreichung bei der US-Börsenaufsicht SEC etwa zehn Prozent der Amazon-Aktien besitzt. Die Beteiligungen anderer Führungskräfte wie dem aktuellen CEO Andrew Jassy sind im Vergleich dazu kaum erwähnenswert.

Insgesamt kontrollieren Insider etwa zwölf Prozent des Unternehmens.

Eine genauere Analyse der Besitzverhältnisse zeigt, dass der größte Anteilseigner nach Bezos die Vanguard Group ist, gefolgt von BlackRock und State Street. Insgesamt sind 46 Prozent der Amazon-Aktien in der Hand der 25 größten Anteilseigner.

Abgesehen von einzelnen Aktionären wie Bezos, werden rund 60 Prozent aller Amazon-Aktien von institutionellen Anlegern wie Fonds gehalten, wie Simply Wall St herausfand. Zum Vergleich: Nur 0,003 Prozent der Aktien werden von Privatunternehmen gehalten,0,04 Prozent von staatlichen Institutionen und 0,1 Prozent von börsennotierten Unternehmen.

Privatinvestoren wie Jeff Bezos halten über 12 Prozent der Anteile. Dies bedeutet, dass der Rest von 27,7 Prozent der Aktien im Streubesitz liegt.

Die Tatsache, dass institutionelle Anleger die Mehrheit an Amazon besitzen, bringt gewisse Risiken mit sich. Diese Investoren verfügen nicht nur über erhebliches Kapital, sondern auch über eine Vielzahl an Analysten und Experten, die das Unternehmen genau beobachten.

Privatanleger haben in diesem Zusammenhang einen Nachteil, da institutionelle Investoren aufgrund ihrer besseren Informationen den Kurs der Amazon-Aktie in Bewegung setzen können. Zudem könnten sie gemeinsam die Unternehmensführung unter Druck setzen und eigene Entscheidungen durchsetzen – insbesondere, wenn es sich um aktivistische Investoren handelt, die ihre Beteiligungen nutzen, um Einfluss auf die Unternehmensstrategie zu nehmen.

Allerdings ist die Tatsache, dass institutionelle Investoren einen Großteil der Amazon-Aktien halten, auch ein positives Signal. Diese Investoren müssen gegenüber ihren Kunden liefern und sind somit gezwungen, nur in erfolgversprechende Unternehmen zu investieren.

Die hohe Beteiligung von institutionellen Anlegern bei Amazon kann daher als Vertrauensbeweis in die Aktie gewertet werden.

Für Privatanleger ist es daher wichtig, nicht nur die Geschäftsentwicklung von Amazon zu beachten, sondern auch einen Blick auf die Eigentümerstruktur zu werfen. Diese kann wertvolle Informationen darüber liefern, wie liquide und handelbar eine Aktie ist.

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