Meta Quest 3 im Büro: Warum sie sich als Arbeitsgerät nicht bewährt

Facebook setzt auf Berufseinsatz zur Abgrenzung von Konkurrenten, doch die Quest 3 zeigt Schwächen.

30.1.2024, 13:00
Eulerpool News 30. Jan. 2024, 13:00

Meta setzt seine Ambitionen auf den beruflichen Einsatz fort und möchte sich damit von seinem Konkurrenten abheben. Der Global Player ist bereits seit mehreren Jahren Marktführer im Bereich der Digitalbrillen, doch damit könnte bald Schluss sein, denn Apple will nun ebenfalls in diesen Markt einsteigen.

Ab dem kommenden Freitag wird der Smartphone-Hersteller seine eigene Brille, die Vision Pro, in den USA verkaufen und somit Meta herausfordern.

Obwohl Meta ideale Voraussetzungen hat, um erfolgreich in die Geschäftswelt einzutreten, offenbart die aktuelle Quest 3 erhebliche Schwächen. Die Brille, die erst seit Ende Dezember auf dem Markt ist, konnte bei ihrem ersten Testlauf Ende September noch überzeugen und sorgte dafür, dass CEO Mark Zuckerberg's Zukunftsvision von virtuellen Arbeitswelten realistisch erschien.

Doch eine längere Testphase zeigt, dass die Brille als Arbeitsgerät deutlich weniger tauglich ist als erwartet.

Viele Unternehmen haben bereits versucht, die Lücke zwischen Virtualität und Realität zu schließen, so startete Microsoft beispielsweise vor fünf Jahren mit der Hololens 2.

Diese ermöglichte es, zusätzliche Informationen ins Sichtfeld zu übertragen und somit eine erweiterte Wahrnehmung (AR) zu schaffen. Jedoch konnte sich die Hololens nie durchsetzen und ist mittlerweile hoffnungslos veraltet.

Auch andere AR-Brillen boten zwar eine perfekte Darstellung der Umgebung, jedoch waren die eingeblendeten Informationen oft nicht scharf genug und somit nicht optimal nutzbar.

Im Gegensatz zu diesen Brillen setzt Meta bei der Quest 3 auf ein neues System: Anstatt einem Durchblick auf die reale Umgebung zu ermöglichen, sind zwei hochauflösende Bildschirme verbaut, die die Realität durch Kameras an der Außenseite abbilden.

Diese Technologie ermöglicht es der Brille, sowohl die Umgebung als auch virtuelle Informationen ideal darzustellen. Zudem hat Meta eine enge Partnerschaft mit Microsoft geschlossen, wodurch bekannte Office-Anwendungen wie Word oder Teams in Zukunft auch mit der Meta-Brille genutzt werden können.

Bei einem Testlauf im Büro zeigt sich sofort die Stärke der Brille: Die Umgebung ist sichtbar und sowohl die Tastatur als auch die Maus können problemlos bedient werden. Auch einfache Bewegungen werden von der Brille erfasst. Im Gegensatz zu anderen VR-Brillen konnte die Quest 3 hier überzeugen, da die Darstellung der Umgebung deutlich genauer und schärfer ist.

Der perfekte Arbeitsplatz, von dem Zuckerberg in seiner Vision spricht, scheint somit greifbar zu sein - egal ob im Büro, im Hotel oder auf Reisen.

Jedoch wird schnell klar, dass die aktuellen Software-Anwendungen von Meta noch einige Probleme aufweisen, insbesondere in der Verbindung zum Computer. Die benötigte Software befindet sich noch im Beta-Modus und ist somit fehleranfällig, was zu unzuverlässigen Verbindungen führt.

Auch die gesamte Arbeitsumgebung ist noch nicht ausgereift und muss dringend verbessert werden. Diese Schwierigkeiten sorgten während des Tests für viele Probleme und stellen somit einen deutlichen Rückschlag für Meta dar.

Ab dem 2. Februar wird auch Apple in den Markt der Digitalbrillen eintreten und somit in direkte Konkurrenz zu Meta treten. Die Vision Pro wird zunächst nur in den USA erhältlich sein, jedoch ist eine Verfügbarkeit in Deutschland geplant.

Im Gegensatz zu Meta verkauft Apple die Brille nicht als Arbeitsgerät, jedoch wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis Entwickler entsprechende Anwendungen zur Verfügung stellen.

Mit seinen fast 1,8 Millionen Apps im App Store hat Apple hier einen deutlichen Vorteil gegenüber Meta, dessen Entwicklergemeinschaft deutlich kleiner ist. Meta scheitert somit an der Tatsache, dass sie die benötigte Software nicht selbst entwickeln können.

Obwohl Meta bei der Hardware große Fortschritte gemacht hat und die Quest 3 als beste VR-Brille für den Massenmarkt gilt, wird der günstige Preis nicht ausreichen, um Geschäftskunden zu erreichen. Eine zuverlässige und ausgereifte Software ist hierbei unerlässlich.

Der Verkaufsstart von Apple's Vision Pro stellt somit eine große Herausforderung für Meta dar, die sie dringend meistern müssen, um ihre Ambitionen im Bereich der digitalen Arbeitswelten zu realisieren.

Die besten Investoren analysieren mit Eulerpool
fair value · 20 million securities worldwide · 50 year history · 10 year estimates · leading business news

Für 2 € sichern

Favoriten unserer Leser