Technology

Intel prüft strategische Optionen – Verkaufsgerüchte und Einsparungen im Fokus

Intel erwägt verschiedene Maßnahmen, um den angeschlagenen Konzern zu stabilisieren, darunter mögliche Aufspaltungen und der Verkauf von Geschäftsteilen. Gleichzeitig sollen erhebliche Kostensenkungen umgesetzt werden.

Eulerpool News 31. Aug. 2024, 09:10

Der unter Druck stehende Halbleiterkonzern Intel erwägt Insidern zufolge verschiedene strategische Optionen, um seine finanzielle Lage zu verbessern. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg werden unter anderem die Aufspaltung der Produktdesign- und Fertigungsgeschäfte sowie der Verkauf von Fabrikprojekten diskutiert. Diese Überlegungen befinden sich jedoch noch in einem frühen Stadium und sollen in einer Vorstandssitzung im September detaillierter erörtert werden.

Zusätzlich prüfen Intels langjährige Banken mögliche Fusionen und Übernahmen, um den Konzern wieder auf Kurs zu bringen. Auch weniger drastische Maßnahmen wie der Aufschub von Expansionsplänen stehen zur Debatte. Ein Unternehmenssprecher lehnte gegenüber Bloomberg eine Stellungnahme ab.

Intel steht massiv unter Druck: Im vergangenen Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Milliardenverlust, und Analysten prognostizieren auch für das kommende Jahr rote Zahlen. Konzernchef Pat Gelsinger reagierte bereits Anfang August mit der Ankündigung, etwa 15.000 Arbeitsplätze abzubauen, was rund 15 Prozent der Belegschaft ausmacht. Ziel ist es, bis zum kommenden Jahr über zehn Milliarden Dollar einzusparen. In einem Brief an die Belegschaft stellte Gelsinger klar, dass Intels Kostenstruktur „nicht wettbewerbsfähig“ sei und drastische Maßnahmen erfordere.

Gelsinger plant zudem, die Dividendenzahlung ab dem kommenden Quartal auszusetzen, um das frei werdende Kapital in das Unternehmen zu reinvestieren. „Unsere Kosten sind zu hoch, unsere Margen sind zu niedrig“, erklärte der CEO, und betonte die Notwendigkeit, das Portfolio schlanker zu gestalten.

Intel plant weiterhin den Bau eines rund 30 Milliarden Euro teuren Werks in Magdeburg, das ab 2027 die Produktion aufnehmen soll. Das Unternehmen wartet jedoch noch auf Genehmigungen, insbesondere für die Milliardensubventionen. Währenddessen hat Intel für Fabriken in den USA und Irland bereits Finanzinvestoren an Bord geholt, während die Pläne für Frankreich und Italien aufgrund veränderter wirtschaftlicher Bedingungen auf Eis gelegt wurden.

Die Krise des Konzerns spiegelt sich auch im Aktienkurs wider: In den letzten drei Monaten verlor die Intel-Aktie mehr als ein Drittel ihres Wertes, seit Jahresbeginn sind es fast 60 Prozent. Derzeit notiert die Aktie auf dem niedrigsten Stand seit 2013.

Am Freitag zeigte sich die Aktie im vorbörslichen Handel an der NASDAQ allerdings leicht erholt und notierte zeitweise 1,79 Prozent im Plus bei 20,49 US-Dollar.

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