Pharma

Bayer beschleunigt Unternehmensumbau und kürzt 3.200 Stellen

Bayer beschleunigt seinen Unternehmensumbau durch Stellenkürzungen und organisatorische Neustrukturierungen.

Eulerpool News 14. Okt. 2024, 15:27

Bayer treibt seinen umfassenden Unternehmensumbau zügig voran: Bereits etwa 70 % aller Teams arbeiten im neuen Organisationsmodell, wie Vorstandsvorsitzender Bill Anderson der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ mitteilte. Bis Jahresende sollen 80 bis 90 % der Belegschaft demnach umgestellt sein, deutlich früher als die ursprünglich für Herbst 2025 geplante Frist.

Der Umbau zielt darauf ab, Verwaltung und Vertrieb effizienter zu gestalten, indem zahlreiche Hierarchieebenen abgebaut werden. Entscheidungen sollen schneller getroffen und der Fokus verstärkt auf den Kunden gelegt werden. Besonders im Managementbereich werden Stellen abgebaut, um die angestrebten jährlichen Einsparungen von zwei Milliarden Euro ab 2026 zu realisieren.

Im ersten Halbjahr sind bereits 3.200 Stellen weggefallen, und im zweiten Halbjahr dürften ähnliche Kürzungen folgen, ohne dass eine genaue Zielmarke genannt wurde. Insgesamt beschäftigt Bayer per Ende Juni noch knapp 96.600 Vollzeitkräfte. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Agilität des Unternehmens erhöhen, sondern auch die hohe Verschuldung abbauen, die durch die Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto im Jahr 2018 entstanden ist. Die damit verbundenen Rechtsstreitigkeiten um den Unkrautvernichter Glyphosat und die seit Jahrzehnten verbotene Chemikalie PCB haben Bayer bereits Milliarden gekostet.

Anderson betonte: „Unsere strategischen Anpassungen sind darauf ausgelegt, unsere Position zu stärken und die finanziellen Herausforderungen zu meistern.“ Durch den Abbau von Hierarchien und die Fokussierung auf Kerngeschäfte soll Bayer agiler und kosteneffizienter werden, um den steigenden operativen Kosten und den langwierigen Rechtsstreitigkeiten entgegenzuwirken.

Die anhaltenden Rechtsprobleme, insbesondere die kostspieligen Klagen rund um Glyphosat und PCB, belasten die finanzielle Stabilität des Konzerns erheblich. Trotz der bisherigen Erfolge im Umbau sieht sich Bayer weiterhin mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert, die eine schnelle und nachhaltige Lösung erfordern.

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