Angebotsschwäche befeuert Mietpreisexplosion: Mieten steigen steil an

Angesichts des sinkenden Werts ihrer Immobilien befinden sich Hauseigentümer in einer misslichen Lage. Experten prognostizieren jedoch, dass Mieter im kommenden Jahr noch stärker betroffen sein werden.

28.12.2023, 14:25
Eulerpool News 28. Dez. 2023, 14:25

Hauseigentümer haben momentan wenig zu lachen, denn der Wert ihrer Immobilien sinkt. Noch schlimmer kommt es laut Experten im kommenden Jahr für Mieter. Aufgrund der anhaltenden Wohnungsknappheit und der hohen Zuwanderung, wird es voraussichtlich zu einem deutlichen Anstieg der Mieten in Deutschland kommen. Insbesondere bei Objekten mit einer schlechten Energiebilanz ist der Druck groß und weitere Preissenkungen zu erwarten.

"Wir rechnen für das Jahr 2024 mit einer hohen politischen Unsicherheit und sehen wenig Potenzial für Anreize im Bereich des Wohnungsneubaus," so Roman Heidrich, Experte für Wohnimmobilienbewertungen beim Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL). Vor allem bei Mietwohnungen wird sich der ohnehin schon bestehende Nachfrageüberhang weiter verschärfen, was zu einer Steigerung der Mietpreise führen wird.

Dies wird auch durch die neuen Daten von JLL belegt, die zeigen, dass die Mieten im dritten Quartal 2023 in den acht größten Metropolen Deutschlands um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen sind. Im Vergleich zum zweiten Quartal betrug der Anstieg 3,8 Prozent. Auch andere Großstädte verzeichneten starke Zuwächse in Bezug auf Mietpreise – beispielsweise Mannheim (+5,7 Prozent), Bonn (+4,8 Prozent), Essen (+5,2 Prozent) und Wuppertal (+5,7 Prozent).

Dieser Anstieg war größer als in ländlichen Gebieten und in Dörfern, wo die Mietpreise nur um etwa vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr und weniger als zwei Prozent im Vergleich zum Vorquartal gestiegen sind. "Wir gehen davon aus, dass die Mieten mittel- und langfristig weiter steigen werden, da in den meisten Regionen Deutschlands die Nachfrage nach Wohnungen auch in den kommenden Jahren das begrenzte Angebot deutlich übersteigen wird," erklärte Heidrich. Im Gegensatz dazu erwarten Experten weitere Rückgänge bei den Kaufpreisen.

Die höheren Zinsen scheinen noch nicht vollständig in den Preisen für privates Wohneigentum berücksichtigt zu sein, so JLL-Experte Heidrich. Seit dem Höhepunkt des Immobilienbooms Mitte 2022 sind Wohnimmobilien um etwa sieben Prozent gesunken, wie aus einer Studie der DZ Bank hervorgeht.

Die Korrektur dürfte sich im Laufe des Jahres 2024 verlangsamen und mit sinkenden Zinsen enden. Im Jahresdurchschnitt wird jedoch immer noch ein Rückgang der Preise um 0,5 bis 2,5 Prozent erwartet. Besonders Objekte in schlechter Lage oder mit einem hohen Energieverbrauch dürften eine schwächere Entwicklung verzeichnen.

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