Aktien von Kryptounternehmen wie Coinbase und MicroStrategy gerieten am Dienstag an der Börse stark unter Druck. Grund hierfür sind die aktuellen Preisentwicklungen am Kryptomarkt.

Die Aktie der Kryptobörse Coinbase verlor an der NASDAQ zeitweise 2,25 Prozent und fiel auf 244,20 US-Dollar. MicroStrategy verzeichnete ein Minus von 2,78 Prozent und sank auf 1.555,49 US-Dollar, während Robinhood um 0,85 Prozent auf 23,22 US-Dollar nachgab.

Verantwortlich für diesen kräftigen Kursrückgang ist der Preisrückgang beim Bitcoin. Die älteste Digitalwährung büßte am Dienstag rund 3,74 Prozent an Wert ein und wurde knapp oberhalb von 67.000 US-Dollar gehandelt. Noch im März hatte Bitcoin mit 74.000 US-Dollar ein Rekordhoch erreicht.

Als Grund für den rückläufigen Bitcoin-Preis wird die Nervosität am Markt in Bezug auf die zur Veröffentlichung anstehenden Preisdaten in den USA und die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch genannt. Eine Zinssenkung durch die Federal Reserve scheint aktuell kein Thema zu sein, was für Kryptoanleger belastend wirkt, da Digitalwährungen - ähnlich wie Gold - keine Zinsen abwerfen. "Die Anleger am Kryptomarkt bekommen offensichtlich kalte Füße", kommentierte Marktanalyst Timo Emden von Emden Research. Demnach fürchten Anleger, "dass der geldpolitische Gegenwind in den USA doch länger anhält als gedacht".

Dass Coinbase, Robinhood und MicroStrategy die Entwicklung am Kryptomarkt mit ihren Aktien nachvollziehen, kommt nicht von ungefähr. Coinbase ist die zweitgrößte Kryptobörse der Welt und eine der wichtigsten Handelsplätze für Bitcoin. Sinkt die Kauflaune bei Bitcoin-Anlegern, bekommt dies Coinbase unmittelbar zu spüren. Auch beim Neobroker Robinhood besteht eine große Abhängigkeit von Bitcoin, denn sinkende Kaufbereitschaft schlägt sich unmittelbar in verringerter Aktivität und sinkenden Handelseinnahmen nieder.

Der Softwarehersteller MicroStrategy dagegen hält riesige Bestände an Bitcoin und wird am Markt häufig als eine Art Hebel auf die größte Kryptowährung der Welt gesehen. Der Unternehmenswert speist sich vorrangig aus dem Wert der im Bestand befindlichen Bitcoins. Sinken diese im Wert, geht auch der Wert von MicroStrategy zurück.

Die anstehenden Entscheidungen der US-Notenbank und die Veröffentlichung der Preisdaten werden zeigen, ob die Talfahrt am Kryptomarkt weitergeht oder sich die Kurse stabilisieren können.