Crypto

Warum es einen neuen Star am Krypto-Himmel geben könnte

Bitcoin-Rally durch Spot-ETFs beflügelt, doch Experten sehen Ethereum als neuen Star am Krypto-Himmel.

Eulerpool News 29. Feb. 2024, 08:00

Die jüngste Bitcoin-Rallye wurde durch die Einführung von Spot-ETFs angetrieben. Doch schon bald könnte Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung, die Führung übernehmen. Seit Jahresbeginn verzeichnete Ethereum einen Anstieg von 42,11 Prozent, während Bitcoin mit 35,6 Prozent hinterherhinkt (Stand: 27. Februar 2024). Diese Entwicklung wird von verschiedenen Faktoren vorangetrieben, nicht nur von der möglichen Zulassung eines Ethereum-Spot-ETFs, wie ein Forschungsbericht des Brokers Bernstein zeigt.

In dem Bericht wird ein deflationäres Angebot, die Menge an gesperrten Ether, die Wiederbelebung der dezentralen Finanzierung und das bevorstehende Dencun-Upgrade als Hauptkatalysatoren genannt. Das Angebot an Ether ist seit der Umstellung auf Proof-of-Stake deflationär und hat nicht zugenommen, was oft unterschätzt wird. Zudem befindet sich die Menge an Ether an den Börsen auf einem historischen Tiefstand von 11 Prozent, was darauf hindeutet, dass immer mehr ether-basierte Anwendungen blockiert werden. Dies beinhaltet unter anderem Staking-Pools und Smart Contracts für dezentrale Finanzmärkte (DeFi). Die steigenden ETH-Transaktionsgebühren aufgrund zunehmender Aktivitäten im Bereich DeFi, NFTs und Token motivieren mehr Anleger, ihre Ether zu staken.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Einführung neuer Layer-2-Netzwerke im Jahr 2023, die zu einer besseren Skalierbarkeit und niedrigeren Gebühren im Ethereum-Netzwerk geführt haben und somit auch die dezentrale Finanzierung wiederbelebt haben. Eine klare Regulierung von Token könnte Anwendungstoken wie DeFi-Token dazu bringen, Umsatzbeteiligungen mit Token zu ermöglichen. Das geplante Dencun-Upgrade der Ethereum-Blockchain im März 2024 wird die Transaktionskosten von Layer-2-Netzwerken voraussichtlich um 90 Prozent senken und somit die Rentabilität des Ökosystems verbessern. Dies wird zu höheren Volumina im Mainnet führen und die weitere Einführung von dezentralen Finanzprodukten vorantreiben.

Bernstein erklärte laut CoinDesk in seinem Forschungsbericht zuletzt, dass es an der Zeit sein könnte, sich auf Ethereum zu konzentrieren. Die Währung hat gute Chancen, als einzige andere Kryptowährung nach Bitcoin eine Zulassung für einen Spot-ETF von der Securities and Exchange Commission (SEC) zu erhalten. Traditionelle Finanzunternehmen wie Franklin Templeton, BlackRock und Fidelity, die bereits von der SEC genehmigte Bitcoin-ETFs anbieten, streben nun die Einführung von Ethereum-ETFs an.

Institutionen planen nicht nur die Einführung von Ether-Spot-ETFs, sondern auch die Schaffung transparenterer und offener gestalteter tokenisierter Finanzmärkte im Ethereum-Netzwerk. Bernstein geht davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zulassung eines Ethereum-Spot-ETFs bis Mai dieses Jahres bei 50 Prozent liegt und in den nächsten 12 Monaten nahezu sicher ist.

Die Entscheidungen der SEC hinsichtlich Ethereum-ETFs bleiben jedoch ungewiss. Der Vorsitzende der US-Börsenaufsicht, Gary Gensler, hielt sich zuletzt bedeckt und verzögerte einige Entscheidungen in Bezug auf Ether-Spot-ETFs von Unternehmen wie Grayscale, Fidelity und BlackRock. Die Fristen für Entscheidungen über verschiedene Ethereum-ETF-Anträge sind wie folgt festgelegt: VanEck bis zum 23. Mai, ARK 21Shares bis zum 24. Mai, Hashdex bis zum 30. Mai, Grayscale bis zum 18. Juni und Invesco bis zum 5. Juli. Die Anträge von Fidelity und BlackRock erfordern Entscheidungen bis zum 3. bzw. 7. August.

Der ETF-Analyst James Seyffart von Bloomberg prognostiziert, dass die SEC bis spätestens zum 23. Mai eine simultane Entscheidung über alle ausstehenden Ethereum-ETF-Anträge treffen wird, ähnlich wie beim Bitcoin-ETF am 10. Januar. Der ETF-Analyst Eric Balchunas von Bloomberg hat jedoch kürzlich die Wahrscheinlichkeit einer Zulassung von Ethereum-ETFs im Jahr 2024 von 70 Prozent auf 60 Prozent gesenkt. Er ist der Meinung, dass die SEC die Entscheidung aufschieben könnte, wenn sie es wolle.

Die Rating-Agentur S&P Global hat erst kürzlich Bedenken hinsichtlich eines Ethereum-ETFs geäußert. In einem Bericht warnen die Experten davor, dass die Auswirkungen von Ethereum-ETFs auf das Konzentrationsrisiko, sei es positiv oder negativ, erheblich sein könnten und somit eine ständige Überwachung des Konzentrationsrisikos unerlässlich würde. Die Beteiligung institutioneller Depotbanken an Ether-Staking-ETFs könnte die aktuelle Konzentration auf das dezentrale Staking-Protokoll Lido verringern, aber auch ein neues Konzentrationsrisiko schaffen, wenn ein einzelnes Unternehmen den Großteil des ether-basierten Fonds investiert.

Das Potenzial von Ethereum wird durch die positive Kursentwicklung und das Interesse institutioneller Anleger deutlich. Die Marktkapitalisierung und die Renditemärkte für Ether könnten in Zukunft weiter wachsen und einzigartige ETFs hervorbringen, wenn die Staking-Renditen in das ETF-Design integriert werden. Laut den Analysten Gautam Chhugani und Mahika Sapra von Bernstein ist Ethereum gut positioniert, um institutionelle Akzeptanz durch den Mainstream zu erreichen, dank seiner Wachstumsdynamik, seinem umweltfreundlichen Design und seinem Nutzen im Aufbau neuer Finanzmärkte.

Wann und wie die SEC über die Zulassung eines Ethereum-ETFs entscheidet, bleibt abzuwarten. Doch die Entwicklungen auf dem Kryptomarkt und das Interesse von Finanzunternehmen deuten darauf hin, dass Ethereum einer der Favoriten auf dem Markt bleiben wird.

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