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Springer Nature plant Börsengang mit Bewertung von bis zu 4,7 Mrd. Euro
Springer Nature plant im Oktober einen Börsengang mit einer Bewertung von bis zu 4,7 Milliarden Euro und will 200 Millionen Euro zur Schuldentilgung einnehmen.
Der akademische Fachverlag Springer Nature strebt eine Bewertung von bis zu 4,7 Milliarden Euro bei seinem lange erwarteten Börsengang in Frankfurt im Oktober an. Dies gilt als ein Test für das wiedererwachte Interesse an Neuemissionen auf den europäischen Aktienmärkten.
Das in Berlin ansässige Unternehmen teilte am Montag mit, dass es seine Aktien zu einem Preis von 21,00 bis 23,50 Euro je Stück platzieren will, was einer Marktkapitalisierung von 4,2 bis 4,7 Milliarden Euro entspricht. Der erste Handelstag ist für den 4. Oktober geplant.
Springer Nature, bekannt für wissenschaftliche Publikationen wie Nature und Scientific American, gehört zu 53 Prozent der Holtzbrinck Publishing Group und zu 47 Prozent der Private-Equity-Gesellschaft BC Partners. Holtzbrinck wird beim Börsengang keine Anteile verkaufen.
Geplant ist eine Kapitalerhöhung von 200 Millionen Euro, um die Verschuldung zu reduzieren, sowie der Verkauf von BC Partners gehaltenen Aktien. Nach dem Börsengang wird ein Streubesitz von 11,7 bis 13,5 Prozent erwartet. 2023 erzielte Springer Nature einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro und ein bereinigtes Betriebsergebnis von 511 Millionen Euro.
Der Börsengang wurde ursprünglich 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie verschoben. Nun reiht sich Springer Nature in eine wachsende Liste von Unternehmen ein, die das steigende Interesse von Investoren nutzen wollen, um öffentliche Märkte zu erschließen.
Private-Equity-Gesellschaften wie CVC und EQT haben ebenfalls von der Wiederbelebung des IPO-Marktes profitiert. So wurden etwa der deutsche Kosmetikhändler Douglas und das Dermatologie-Unternehmen Galderma erfolgreich an die Börse gebracht.
Am Montag kündigte CVC zudem den Börsengang von Żabka, Polens größter Convenience-Store-Kette, an, der eine Bewertung von 7 bis 8 Milliarden US-Dollar anstrebt.
Laut einer Analyse von PwC stieg das in europäischen Börsengängen gesammelte Kapital im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr auf das Vierfache, mit 23 IPOs allein im zweiten Quartal, die insgesamt 6,6 Milliarden Euro einbrachten.
Frank Vrancken Peeters, CEO von Springer Nature, erklärte: „Das Interesse der Investoren, das wir bisher gesehen haben, ist ein starkes Vertrauensvotum für den Wert, den wir den von uns betreuten Gemeinschaften bieten, unser widerstandsfähiges Geschäftsmodell und unser nachhaltiges Wachstum.“