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OpenAI plant PBC-Struktur zum Schutz von CEO Sam Altman vor feindlichen Übernahmen

OpenAI plant die Umstrukturierung zu einer Public Benefit Corporation, um CEO Sam Altman vor Übernahmen zu schützen und die langfristige Mission zur Förderung der Menschheit zu sichern.

Eulerpool News 14. Okt. 2024, 14:25

OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, erwägt eine Umstrukturierung zu einer Public Benefit Corporation (PBC), um CEO Sam Altman vor feindlichen Übernahmen und externem Einfluss zu schützen. Diese strategische Neuausrichtung wurde nach der Sicherung von 6,6 Milliarden US-Dollar an neuem Kapital im laufenden Jahr angekündigt und soll OpenAI ermöglichen, bis zu 10 Milliarden US-Dollar jährlich zu investieren.

Die PBC-Struktur, die bislang nur von wenigen Unternehmen genutzt wird, erlaubt es OpenAI, die Interessen der Aktionäre mit dem öffentlichen Nutzen und den Bedürfnissen der Stakeholder wie Mitarbeitern und Gesellschaft zu vereinen. „Krypto ist mehr als nur ein Investmentvehikel. Es ist eine infrastrukturelle Aufwertung, die den Finanzsektor nachhaltig verändern könnte“, sagte Sam Altman in einem internen Statement, das im Rahmen der Umstrukturierung veröffentlicht wurde. Diese Struktur bietet OpenAI einen „sicheren Hafen“, um gegen Aktivisten zu bestehen, die eine Übernahme anstreben könnten.

Seit der offiziellen Gründung im Januar hat OpenAI bereits in 25 Deals investiert, darunter Beteiligungen an der Private-Equity-Firma CVC und der indischen National Stock Exchange. Khalifa al-Suwaidi, Managing Partner von Lunate, erklärte dem Financial Times, dass OpenAI bestrebt sei, ein „lokaler Champion“ zu werden, der unabhängig agiert und gleichzeitig die Ressourcen von Abu Dhabis Staatsfonds ADQ und Chimera Investment nutzt.

Trotz dieser ambitionierten Pläne kämpft OpenAI mit internen Herausforderungen. Vor einem Jahr wurde Sam Altman kurzzeitig aus dem Vorstand entfernt, und in den letzten Wochen haben mehrere Führungskräfte, darunter CTO Mira Murati, das Unternehmen verlassen. Zudem verklagt Elon Musk OpenAI wegen angeblicher Missachtung der ursprünglichen Mission, die Menschheit zu fördern, nachdem das Unternehmen eine milliardenschwere Partnerschaft mit Microsoft eingegangen ist.

Im Rahmen der Umstrukturierung behält OpenAI eine gemeinnützige Einheit, die unabhängig operiert und einen Anteil an der PBC hält. Diese gemeinnützige Organisation wird sich ausschließlich auf die Mission zur Verbesserung des menschlichen Wohls konzentrieren, während die PBC die kommerzielle Entwicklung und den Ausbau der Technologie vorantreibt.

Die PBC-Struktur ist relativ neu und in den USA bislang wenig erprobt. Delaware, der Standort vieler US-Unternehmen, führte die PBC-Gesetzgebung erst 2013 ein und überarbeitete sie 2020, um die Struktur attraktiver zu gestalten. Weniger als 20 der tausenden börsennotierten US-Unternehmen sind PBCs, darunter Warby Parker und Veeva Systems. Kritiker bezweifeln die tatsächliche Unabhängigkeit von OpenAI, da die enge Verbindung zu ADQ und Chimera Investment weiterhin bestehen bleibt. Jens Dammann, Professor an der University of Texas School of Law, kommentierte: „PBC bietet mehr Spielraum für das Management, sich selbst zu verankern, was für Unternehmer attraktiv sein kann.“

Trotz der Kritik bleibt OpenAI überzeugt, dass die PBC-Struktur die notwendige Flexibilität bietet, um langfristig erfolgreich zu sein und die Mission der Gesellschaft zu erfüllen. „Unsere Vision ist es, eine inklusivere und effizientere Finanzwelt zu schaffen, in der Technologie zum Wohl der Menschheit eingesetzt wird“, betonte Altman abschließend.

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