Überraschende Erntebilanz: Deutsche Weinernte enttäuscht nach optimistischen Prognosen

Eulerpool News
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Entgegen der anfänglichen Prognosen mussten deutsche Winzer eine Ernüchterung bei der diesjährigen Weinernte erleben. Die Erzeugung von Wein und Most fiel auf 8,6 Millionen Hektoliter, was einen Rückgang um 3,9 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Das Statistische Bundesamt lieferte diese Zahlen am Freitag, die spürbar von der ursprünglichen Schätzung von annähernd 9,9 Millionen Hektolitern abweichen. Mit dieser Erntemenge liegt das Resultat sogar leicht unter dem sechsjährigen Durchschnitt. Das zuerst vielversprechende Weinjahr zeigte sich zunächst unbeeinflusst von größeren Wetterkapriolen, trotz eines feuchten Frühjahrs und der anschließenden Trockenheit im Frühsommer. Dies änderte sich jedoch mit dem Eintritt von anhaltendem Regen, Sturm und teilweise Hagel später im Jahr. Ein warmer Spätsommer förderte zudem den Pilz- und Schädlingsbefall und sorgte für eine beschleunigte Reifung der Trauben. Diese Entwicklungen trugen zu den anspruchsvollen Bedingungen bei der Ernte bei, die in der verringerten Weinproduktion ihren Ausdruck fanden, so die Analyse der Statistiker. Die Weinkellereien in Rheinhessen und der Pfalz hielten ihren Status als die produktivsten Anbaugebiete Deutschlands aufrecht, mit Erträgen von 2,4 bzw. 1,8 Millionen Hektolitern und deckten damit fast die Hälfte der Gesamtproduktion ab. Baden und die Mosel folgten mit Beiträgen von 15 bzw. gut 14 Prozent zur Gesamternte. Die Verteilung der Weinarten ist ebenfalls festzustellen: Mit 68,5 Prozent dominierten Weißweine deutlich gegenüber Rotweinen, die 31,5 Prozent der Gesamtmenge ausmachten – inklusive Rosé- und Rotlingsorten. In Flaschen umgerechnet entspricht dies gut 1,1 Milliarden Flaschen à 0,75 Liter aus der Produktion des Jahres 2023.