GDL-Chef ringt mit der Deutschen Bahn um Tarife und Arbeitszeit

Eulerpool News
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GDL-Chef Claus Weselsky ringt mit der Deutschen Bahn erneut um höhere Tarife und weniger Arbeitszeit für die Beschäftigten. Es ist der letzte Tarifstreit vor seinem geplanten Ruhestand. Weselsky setzt bei seinen Auftritten auf den gewohnt krawalligen Ton. Er kritisiert das Management der Deutschen Bahn und ihre schlechte Leistung. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist vor allem eine One-Man-Show des Vorsitzenden. Weselsky spricht meist in die Mikrofone und Kameras und seine beiden Stellvertreter stehen schweigend neben ihm. Weselsky ist zwar nicht besonders beliebt, aber die GDL-Mitglieder vertrauen auf sein Verhandlungsgeschick. Bereits nach kurzer Zeit rief er zum Warnstreik auf und er erklärte die Verhandlungen als gescheitert. Es läuft nun der erste mehrtägige Streik. Obwohl Weselsky als linker Popstar der Arbeiterklasse gilt, ist er Mitglied der CDU. Weselsky beabsichtigt, im kommenden Jahr als Vorsitzender der GDL zurückzutreten und in den Ruhestand zu gehen. Weselskys Nachfolger Reiß dürfte es schwer haben. Als ehemaliger Lokführer hat Weselsky stets einen Glaubwürdigkeitsvorteil gehabt, den viele Mitglieder schätzen. In seiner Amtszeit versuchte er stets, den Organisationsbereich der GDL zu erweitern und Tarifverträge auch für Bereiche auszuhandeln, in denen es bisher keine gab. Die GDL konkurriert immer noch hart mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), die viel mehr Mitglieder hat und im DB-Konzern deutlich stärker vertreten ist.