Alarmierender Zustandsbericht: Deutsche Wälder in bedenklicher Verfassung

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Die neuesten Daten zum Gesundheitszustand der deutschen Wälder zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Aktuellen Erhebungen zufolge weisen 80 Prozent der Baumbestände Krankheitssymptome auf. Bundesagrarminister Cem Özdemir hat diese jüngsten Befunde präsentiert, deren Grundlage die jährlichen Waldzustandserhebungen bilden. In diesem langjährigen Monitoring-Prozess, der bereits seit den 1980er Jahren die Vitalität der Wälder mittels Stichproben kartografiert, fällt die aktuelle Diagnose vor allem durch eine massenhafte Schädigung der Baumkronen auf. Mit einer Neuausrichtung des Bundeswaldgesetzes, das auf eine fast fünf Jahrzehnte währende Historie zurückblickt, möchte die Regierung den deutschen Forst künftig gegen die zunehmende Witterungsextreme des Klimawandels absichern. Das Vorhaben umfasst Maßnahmen zur Stärkung von Klimaschutz und Biodiversität sowie die Schaffung nachhaltiger wirtschaftlicher Perspektiven für Eigentümer und Betreiber der Waldgebiete, die ungefähr ein Drittel der deutschen Landfläche umspannen. Die FDP-Fraktionsvize Carina Konrad hebt in ihrer Stellungnahme hervor, es sei unverantwortlich, die Wälder ihrem Schicksal zu überlassen. Sie plädiert für mehr Gestaltungsfreiheit für die Waldwirtschaft, da sich ein aktiv bewirtschafteter Wald nicht nur widerstandsfähiger zeige, sondern auch signifikant mehr CO2 binde. Um eine dauerhafte Resilienz zu erreichen, müssten auch nicht-heimische Baumarten mit in das Ökosystem integriert werden, denn nicht alle inländischen Arten könnten den immer häufigeren Extremwetterereignissen trotzen. Moderne Züchtungsmethoden und Pflanzenschutzstrategien sollten daher auch in der Forstwirtschaft ihren Platz finden. Obwohl die Waldzustandserhebung 2022 aufzeigte, dass sich etwa bei einem Drittel der untersuchten Bäume die Kronen bereits in einem fortgeschrittenen Stadium der Lichtung befinden, konnte weder eine deutliche Verbesserung noch Verschlechterung des Zustandes gegenüber dem Vorjahr festgestellt werden. Sowohl Umweltschutzorganisationen als auch Waldbesitzer fordern daher mit Nachdruck eine Transformation der Forstwirtschaft hin zu einer ökologischen, krisenresistenten Landschaftspflege.