Galeria Karstadt Kaufhof auf der Suche nach einer neuen Zukunft

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In einem beachtlichen Fortschritt im Insolvenzverfahren hat Galeria Karstadt Kaufhof mehrere potenzielle Investoren an Land gezogen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus zeigt sich optimistisch: Mehrere Parteien zeigten Interesse am Erhalt der traditionsreichen Warenhauskette, was als ein klares Zeichen für deren nachhaltige Perspektive gewertet werden kann. Dennoch ist der Verkaufsprozess noch im Gang, und die finale Entscheidung für einen neuen Eigentümer steht aus. Die ersten Verhandlungen mit zwei Interessenten sollen zeitnah und nach Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss geführt werden. Die Bewerber, deren Namen weiterhin unter Verschluss gehalten werden, sind nach Angaben von Denkhaus und Galeria-Chef Olivier van den Bossche Kenner des deutschen Einzelhandels und verfügen über das notwendige Kapital, um die Warenhauskette als ein Ganzes weiterzuführen. Besonders betont wurde die deutsche Herkunft der Unternehmen sowie die Zusammenarbeit mit internationalen Finanzierungspartnern – allerdings gäbe es keine Finanzinvestoren unter den Interessenten. Die Verhandlungen über die Zukunft der aktuell 92 Galeria-Filialen sind noch immer im Gange. Während grundsätzlich an dem Ziel festgehalten wird, mindestens 60 Geschäfte zu erhalten, sind die Mietverhandlungen, insbesondere mit den Signa-Immobilien, ein zentraler Bestandteil des Rettungskonzeptes. Galeria arbeitet daran, die Mieten auf ein tragfähiges Niveau zu senken, um so möglichst viele Standorte zu bewahren. Die Geschäfte laufen indessen weiter, und Kunden dürfen sich auf die Herbstkollektionen freuen. Die Unsicherheit bleibt jedoch für die Mitarbeiter bestehen, vor allem in Hinblick auf den Umfang des Arbeitsabbaus in der Zentrale in Essen und die Anzahl der Filialen, die letztendlich erhalten bleiben. Parallel zu den Mietverhandlungen laufen Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat und die Suche nach einem neuen Firmensitz. In der nächsten Woche wird eine weitere entscheidende Weichenstellung erwartet, wenn das Gericht über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens entscheidet und damit den Weg für die Registrierung von Gläubigerforderungen freimacht. Die Hoffnung keimt, dass Stefan Denkhaus bald die Verhandlungen aus der Position des bestellten Insolvenzverwalters weiterführen und in einem konstruktiven Prozess Mietverträge und den Verkauf des Unternehmens beurkunden kann. Der Insolvenzplan soll dann die finale Struktur des Unternehmens definieren – und die Gläubigerversammlung im Mai wird das letzte Wort haben.