US-Börsen im Höhenflug: Inflation verliert an Druck

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Mit einem Hauch von Zinssenkungshoffnung und einem spürbaren Rückgang der Inflation, feiern die US-Aktienmärkte neue Höchststände. Der renommierte Dow Jones Industrial hob ab und markierte im Verlauf des späten Handels einen historischen Gipfel von 39 935 Punkten, um schließlich mit einem Plus von 0,88 Prozent bei 39 908 Zählern den Tag zu beenden. Hochstimmung herrschte auch beim S&P 500, der mit einem Anstieg von 1,17 Prozent auf 5308,15 Punkten schloss. Nicht weniger dynamisch zeigte sich der technologiegetriebene Nasdaq 100, der ebenfalls Höchststände erreichte und um 1,49 Prozent auf 18 596,65 Zähler zulegte. Die Wirtschaftsdaten aus den Vereinigten Staaten lassen Anleger aufatmen: Die Kernteuerungsrate – bereinigt um die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel – entspannte sich auf 3,6 Prozent auf Jahressicht. Trotz einer deutlichen Diskrepanz zum angestrebten Inflationsziel von 2 Prozent seitens der US-Notenbank, sehen Marktbeobachter wie Helaba-Ökonom Ulrich Wortberg keinen Dämpfer für die Zinssenkungsphantasien. Diese Sichtweise erhält zusätzlich Nahrung durch die gleichzeitig publizierten Einzelhandelsumsätze des Monats April, welche stagnierten und damit deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben. In der Branchenanalyse gerieten die Aktien der US-amerikanischen Elektroautohersteller unter Druck: Marktteilnehmer realisierten Gewinne nach Nachrichten über potenzielle US-Sonderzölle auf chinesische E-Autos. Hier verbuchten Lucid ein Minus von 7,1 Prozent, Rivian einen Rückgang von 8,9 Prozent und Tesla ein Minus von 2,0 Prozent. Luftfahrtgigant Boeing musste ebenfalls einen Rückgang von 2,1 Prozent verkraften. Das US-Justizministerium eröffnete, dass das Unternehmen gegen Auflagen einer wichtigen Vereinbarung verstoßen habe, welche zuvor vor einer Strafverfolgung wegen zwei tödlichen Flugzeugunglücken schützte. Ein trübes Bild zeichnete auch Walt Disney, das als Schlusslicht im Dow mit einem Verlust von 2,5 Prozent handelte. Konzernlenker Bob Iger verkündete Kürzungen der Marketingausgaben für Disney+ und signalisierte ein Zurückschrauben von Investitionen im traditionellen Fernsehsegment. Auch die New York Community Bancorp musste Federn lassen und gab um 5,7 Prozent nach, trotz vorbörslicher Gewinne. Hintergrund ist die Vereinbarung des Verkaufs von Hypotheken für Lagerhäuser an den Finanzkoloss JPMorgan. Weiterhin in den Schlagzeilen stehen die sogenannten Meme-Aktien Gamestop und AMC Entertainment, welche ihrer volatilen Natur treu blieben. Nach einem vorherigen Kurshöheflug, brachen die Anteile der Videospielhandelskette um 19 Prozent ein, während AMC-Titel sogar um 20 Prozent absackten. Der Euro konnte zuletzt von den US-Inflationsdaten profitieren und stand mit 1,0883 Dollar hoch im Kurs. Von der Europäischen Zentralbank wurde der Referenzkurs zuvor auf 1,0832 Dollar festgelegt. US-Staatsanleihen zeigten sich stärker: Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen kletterte um 0,62 Prozent auf 109,77 Punkte, die Rendite ebendieser Papiere fiel auf 4,34 Prozent.
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