Abschied von Negativzinsen: Bank of Japan betritt den Pfad der Zinsnormalisierung

Eulerpool News
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In einem wegweisenden Schritt hat die Bank of Japan die Umkehrung ihrer Negativzinspolitik eingeläutet. Die Zentralbank des Landes beschloss eine marginale Anhebung der kurzfristigen Zinssätze auf ein Fenster von null bis 0,1 Prozent. Dies markiert das Ende eines fast zwei Jahrzehnte andauernden Zeitraums, in dem die Geldpolitik Japans durch die Akzeptanz von Negativzinsen geprägt war – eine Strategie, die erstmalig 2016 eingeführt wurde, um die wirtschaftliche Deflation zu bekämpfen. Experten verstehen diesen aktuellen Zinsentschluss als ein Signal für den Beginn einer geldpolitischen Normalisierung, obgleich eine vorsichtige Herangehensweise angezeigt scheint, angesichts der unklaren Aussichten über die Inflationsentwicklung. Mit diesem Beschluss vollzieht Japan einen Kurswechsel in Einklang mit anderen Zentralbanken weltweit, die bereits in den letzten zwei Jahren mit Zinserhöhungen auf pandemie-, konflikt- und lieferkettenbedingten Inflationsdruck reagierten. Die extrem lockere Geldpolitik der Bank of Japan hatte zu einem deutlichen Wertverlust der Landeswährung geführt, der sich negativ auf die Verbraucherhaushalte auswirkte. Mit zunehmendem Inflationsdruck sah sich die Zentralbank daher veranlasst, Maßnahmen zur Zinsanpassung zu treffen, die nun, zum ersten Mal seit 17 Jahren, tatsächlich umgesetzt wurden.