Warnung aus dem Finanzministerium: Britischer Schatzkanzler stellt sich gegen "Name-and-Shame"-Pläne der Finanzaufsicht

Eulerpool News
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In einem ungewöhnlich direkten Eingreifen hat der britische Schatzkanzler Jeremy Hunt Bedenken gegenüber dem Vorhaben der britischen Finanzaufsichtsbehörde geäußert, Unternehmen bereits in einer frühen Phase der Untersuchung namentlich zu enthüllen. Dies stieß in Finanzkreisen auf deutlichen Gegenwind, da die sogenannten "Name-and-Shame"-Vorschläge der Financial Conduct Authority (FCA) auf mehr Transparenz abzielen und unlauteres Verhalten abschrecken sollen. Hunt bekräftigte in einer Stellungnahme die Hoffnung, dass die FCA ihren Entschluss überdenken möge. Die Finanzaufsichtsbehörde sieht die öffentliche Benennung der untersuchten Firmen als einen Weg, ihre Bemühungen um eine transparente Aufsicht zu verstärken und ein klares Signal an alle Marktteilnehmer zu senden, dass Fehlverhalten nicht toleriert wird. Der Vorstoß des Schatzkanzlers ist bemerkenswert, da er ein seltenes Beispiel für eine öffentliche Einmischung in die Angelegenheiten der obersten Finanzregulierungsbehörde des Landes darstellt. Das Ansinnen Hunts fand erstmals Niederschlag in der Berichterstattung der renommierten Wirtschaftszeitung Financial Times und wird nun intensiv in der britischen Finanzwelt und darüber hinaus diskutiert. Die Entwicklung ist ein weiteres Indiz dafür, wie sensibel der Balanceakt zwischen Regulierung im Interesse der Marktintegrität und dem Schutz der Reputation von Finanzinstitutionen gehandhabt werden muss. Die anhaltende Debatte spiegelt ein Spannungsfeld wider, das für alle Akteure im Finanzwesen weitreichende Konsequenzen haben könnte.