Wall Street: Handelsstart belastet durch Sorgen um Leitzinsen, China und Nahen Osten

Eulerpool News
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Die Hoffnungen auf rasch sinkende Leitzinsen in den USA schwinden und die Sorgen um die Wirtschaftsentwicklung in China nehmen zu. Damit dürfte der Handelsstart an der Wall Street belastet werden. Hinzu kommen die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten, die wegen der Möglichkeit eines Flächenbrands beunruhigen. Zudem stehen US-Konjunkturdaten im Fokus. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial knapp eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenauftakt 0,5 Prozent tiefer auf 37.192 Punkte. Der Nasdaq 100 wird mit einem erwarteten Minus von 0,6 Prozent auf 16.725 Punkte prognostiziert. Am Vortag hatte bereits US-Notenbank-Direktor Christopher Waller die Erwartungen an rasch sinkende Zinsen gedämpft. Am Mittwoch äußerte sich auch Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, zur Unsicherheit und den Frühindikatoren in der Eurozone. Ökonomen beurteilen die Lage in China kritisch, mit deflationären Tendenzen sowie rückläufigen Auslandsinvestitionen und wachsender Skepsis hinsichtlich der Wachstumsaussichten. Vor dem Handelsstart wurden in den USA die Einzelhandelsdaten für Dezember bekannt gegeben, die besser als erwartet ausfielen. Die Daten zur Industrieproduktion folgen kurz nach Handelsbeginn. Experten zufolge ist der robuste private Verbrauch ein Grund dafür, dass die US-Wirtschaft bisher nicht in eine Rezession abgeglitten ist. Dies könnte jedoch bedeuten, dass die Zinssenkungen erst später im Jahr erfolgen könnten. Unter den Einzelwerten dürfte die Aktie von Boeing im Fokus bleiben, die bereits am Vortag einen deutlichen Verlust verzeichnete. Auch Milliarden-Abschreibungen beim Telekomunternehmen Verizon drücken das Papier ins Minus. Die Anteile von Spirit Airlines brachen erneut ein, nachdem sie bereits am Vortag stark abgesackt waren. Die Übernahme der angeschlagenen Spirit durch Jetblue wurde von einem US-Gericht blockiert. Die Quartalszahlen der US Bancorp fielen zwar schlechter aus, als erwartet, dennoch übertraf das Finanzinstitut die Markterwartungen. Die Papiere von Morgan Stanley wurden hingegen von einer Abstufung belastet. Die Nettozinserträge des Brokers Interactive Brokers verfehlten im vierten Quartal ebenfalls die Erwartungen, während Charles Schwab einen besseren als erwarteten Quartalsgewinn verzeichnete.