Wall Street erholt sich: Inflationsdaten und Unternehmensnachrichten treiben Kurse

Eulerpool News
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In einer bemerkenswerten Drehung zum Positiven haben die Wall Street-Indizes am Dienstag sich nach einem eher zaghaften Wochenauftakt deutlich erholt. Während vorerst auf die frischen US-Inflationsdaten eine verhaltene Reaktion zu beobachten war, legte der Dow Jones Industrial im Verlauf zu und schloss mit einem Zugewinn von 0,61 Prozent. Der breiter gefasste S&P 500 kletterte um 1,12 Prozent, und der technologiebasierte Nasdaq 100 steigerte sich sogar um 1,49 Prozent. Mit diesem Anstieg richteten die Börsenbarometer ihren Blick einmal mehr auf neue Rekordniveaus. Die frischen Verbraucherpreisindizes, welche für den Februar eine nicht antizipierte Beschleunigung im Preisanstieg verzeichneten, standen im Zentrum der Betrachtungen. Im Gegensatz zu den Erwartungen eines gleichbleibenden Inflationsniveaus zum Vormonat, bot die Kernrate – ohne die volatilen Essens- und Energiepreise – eine leichte Entspannung, wenngleich nicht in dem Maß wie vorhergesagt. Die Kernrate stellt aus Expertensicht eine zuverlässigere Messgröße für den allgemeinen Preistrend dar und ist somit richtungsweisend für die Fed-Geldpolitik. Die Hoffnung auf eine Zinssenkung noch im ersten Halbjahr wurde durch diese Zahlen zunehmend unwahrscheinlich. Marktakteure richteten nun ihren Optimismus auf eine potentielle geldpolitische Wende im Juni dieses Jahres. Unternehmensseitig konnte Oracle nach Bekanntgabe seiner Quartalszahlen mit einem Plus von nahezu zwölf Prozent und erreichen eines neuen Spitzenwerts beeindrucken. Dabei werteten Analytiker die Wiedererlangung von Oracle's Standfestigkeit im als schwierig geltenden Cloud-Geschäft als positiv, während auch der KI-Boom den Technologiesektor weiter im Aufschwung hält. Der Technologieriese 3M, bekannt durch seine diversifizierten Industrieprodukte, erfreute die Investoren mit der Nachricht eines bevorstehenden Führungswechsels, was die Aktie um fast fünf Prozent nach oben trieb. Boeing hingegen musste eine weiterführende Talfahrt um 4,3 Prozent hinnehmen und erreichte damit ein Tief seit Ende des letzten Oktobers. Probleme in der Auslieferung seiner 737-Max-Jets, die im Februar gegenüber dem Vormonat abnahmen, und technische Zwischenfälle führten zu einer Vertrauenskrise. Im Abwärtssog befanden sich auch die Anteile von Spirit Aerosystems, die um 7,8 Prozent nachgaben. Southwest Airlines, welche von den Belieferungsschwierigkeiten Boeings betroffen ist, kündigte an, die Kapazitäten und Investitionen für 2024 zu reduzieren und ihre finanziellen Ziele zu überprüfen, was zu einem erheblichen Kursverlust von nahezu 15 Prozent führte. Auch United Airlines verzeichnete leichte Verluste um 1,7 Prozent, da das Unternehmen den Ankauf bestimmter Boeing-Jetvarianten neu bewerten möchte und gleichzeitig mit Airbus über mögliche Ersatzbeschaffungen verhandelt. Ferner musste Acadia Pharmaceuticals mit einem markanten Wertverlust von über 17 Prozent kämpfen, nachdem eine wichtige Studie zur Wirksamkeit eines potentiellen Schizophrenie-Medikamentes enttäuschende Ergebnisse lieferte. Die europäische Einheitswährung Euro zeigte sich von den US-Inflationszahlen weitestgehend unberührt, wobei der aktuelle Kurs bei 1,0926 US-Dollar lag, nahe dem von der Europäischen Zentralbank festgelegten Referenzkurs. US-Staatsanleihen hingegen verzeichneten im Handelsverlauf wachsende Verluste, und die Renditen für zehnjährige Papiere stiegen auf 4,15 Prozent an.