Frostschäden bedrohen Ernte in Baden-Württemberg: Kälteeinbruch setzt Winzern und Obstbauern zu

Eulerpool News
·


Die kühlen Frühlingstemperaturen mit überraschenden Frostnächten stellen die Landwirtschaft in Baden-Württemberg vor Herausforderungen. Winzer und Obstbauern der Region stehen vor möglichen Ernteausfällen, die sich aktuell noch nicht in Gänze quantifizieren lassen. Hermann Morast, Spitzenvertreter des Weinbauverbandes Württemberg, äußerte hierzu: "Frostschäden erstrecken sich über alle Weinlagen von Nord nach Süd, einige Parzellen sind komplett vernichtet." Diese Wettererscheinungen treffen auch Regionen, die normalerweise als frostsicher gelten, und diesjährig kam es bereits zu erheblichem Wachstum der Reben dank eines früher einsetzenden Klimas. Die niedrigen Temperaturen, die an diversen Stellen die Marke von Minusgraden überschritten, trafen die Flora in einer besonders vulnerablen Phase, wobei besonders früh reifende Sorten betroffen sind. Eine erste Schätzung auf Bundesebene durch die Versicherung Vereinigte Hagel beziffert den Schaden auf mehr als eine halbe Milliarde Euro. Holger Klein, Geschäftsführer des Weinbauverbands im badischen Landesteil, bestätigt ebenfalls Erfrierungen, allerdings mit regionalem Variationsgrad. Insbesondere Gebiete wie Ortenau und Kraichgau leiden unter den Unwetterfolgen. Im Gegensatz dazu scheinen Obstbauern im Vergleich zu den Winzern glimpflicher davonzukommen, wenngleich auch hier signifikante Ertragseinbußen, insbesondere bei Steinobst, zu verzeichnen sind. Franz Josef Müller, Oberhaupt des Erwerbsobstbauverbandes, berichtet von bis zu 80 Prozent Einbußen in betroffenen Betrieben, während andere, wie am Bodensee, verschont blieben. Der Apfelertrag zeigt sich bisher unbeeinträchtigt, sodass hier Entwarnung gegeben werden kann. Ein abschließendes Resümee der Frostschäden und deren Auswirkungen auf die Preisgestaltung regionaler Agrarprodukte steht noch aus. Hierzu wird eine Stellungnahme vonseiten des Landwirtschaftsministeriums in den folgenden Tagen erwartet, währenddessen weiterhin mit kritischen Witterungsbedingungen gerechnet werden muss.