Vorsichtige Wall Street: Technologiewerte unter Druck und Hoffnung auf Zinssenkung schwindet

Eulerpool News
·


Die Wall Street erlebte einen defensiven Handelstag, da Investoren im Lichte der kommenden Arbeitsmarktdaten und der bevorstehenden Aussagen des Federal Reserve Vorsitzenden, Jerome Powell, vor dem US-Kongress Vorsicht walten ließen. Besonders Technologieaktien gerieten ins Visier der Anleger, die angesichts steigender Bewertungen und bevorstehender geldpolitischer Weichenstellungen zunehmend skeptisch wurden. Der Nasdaq 100 fiel um bemerkenswerte 2,05 Prozent, während der Dow Jones Industrial und der S&P 500 ebenfalls Verluste von 0,98 bzw. 1,09 Prozent verbuchten. Die Marktstimmung glich einem kleinen Ausverkauf, getrieben von der Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Zinspolitik. Marktexperten, wie Konstantin Oldenburger von CMC Markets, äußerten Bedenken, dass Jerome Powell möglicherweise von einer Zinswende für dieses Jahr Abstand nehmen könnte, was die Attraktivität von Wachstumsaktien in Frage stellen würde. Ebenso im Fokus standen die jüngsten Wirtschaftsdaten, darunter der ISM-Einkaufsmanagerindex, der die Erwartungen nicht erfüllte, aber immer noch Wachstum signalisierte, was eine eindeutige Bewertung der Zinssituation erschwerte. Ulrich Wortberg von der Helaba betonte, die Daten gäben keinen Anlass für deutliche Zinssenkungen. Im Technologiesektor sah sich Nvidia trotz eines Minus von 0,5 Prozent weiterhin auf einem Wachstumspfad, während Apple mit einem Kursrückgang von 2,9 Prozent weiter an Wert verlor. Lokale Marken in China gewinnen Marktanteile zulasten von Apple, erklärte Oldenburger und verwies auf patriotisches Kaufverhalten chinesischer Verbraucher. Die Unsicherheit am Aktienmarkt traf insbesondere die Chiphersteller schwer. Intel rutschte an der Spitze des Dow Jones um 5,6 Prozent ab, dicht gefolgt von AMD mit einem Minus von 1,5 Prozent. US-Regulierungsbestimmungen verhindern Berichten zufolge AMDs Pläne, neue KI-Chips nach China zu exportieren. Tesla setzte seinen Kursrückgang mit einem Verlust von 3,7 Prozent fort, nachdem schwache Auslieferungszahlen des Werks in Shanghai die Aktie am Vortag bereits deutlich belastet hatten. Im Einzelhandelssektor verzeichnete Target mit einem Kursgewinn von fast 13 Prozent und dem Erreichen eines Jahreshochs positive Signale. Der Einzelhändler prognostiziert für das kommende Jahr eine Rückkehr zum Wachstum, was auch Walmart mit einem Anstieg von 1,7 Prozent zuversichtlich stimmte. Davita erreichte fast ein Rekordhoch nach einem Kurssprung von 6,5 Prozent, begünstigt durch ernüchternde Studienergebnisse eines Konkurrenzmedikaments von Novo Nordisk, welches den Dialysesektor bedroht hatte.