Vorsicht prägt derzeit das Anlegerverhalten am deutschen Aktienmarkt

Eulerpool News
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Die Euphorie der vergangenen Rekordwoche scheint am deutschen Aktienmarkt einer vorsichtigeren Haltung zu weichen. Marktteilnehmer zeigen sich zurückhaltender, insbesondere angesichts der Börsenentwicklung in den USA, wo die jüngste Erfolgsphase eine Dämpfung erfahren hat. Entsprechend tendieren auch die asiatischen Märkte schwächer. Der Dax, der am letzten Freitag mit über 17.800 Punkten glänzte und den Jahresgewinn auf beachtliche sechs Prozent steigerte, verzeichnete im frühen Dienstagshandel einen Rückgang um 0,35 Prozent auf 17.655,04 Punkte. Ebenfalls Verluste erlitt der MDax mit einem Abfall von 0,30 Prozent auf 25.910,28 Zähler, während der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, um 0,33 Prozent auf 4.896,64 Punkte sank. Trotz der aktuellen Konsolidierung bewerten Experten der Helaba die Aussichten für den Dax weiterhin positiv. Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, verweist auf eine nachlassende Kauflaune, sieht jedoch keine nennenswerten Gewinnmitnahmen oder gestiegene Absicherungsaktivitäten. Sein Blick richtet sich bereits auf die kommende Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. Ebenso könnte das Wachstumsziel Chinas von 5 Prozent für das aktuelle Jahr, welches lediglich an das Vorjahresniveau anknüpft, Anleger enttäuschen. Die bevorstehenden parteiinternen Vorwahlen im US-Präsidentschaftswahlkampf – bekannt als "Super Tuesday" – tragen überdies zu einer abwartenden Haltung bei. Bayer-Aktien haben 1,3 Prozent eingebüßt, da das Unternehmen trotz hoher Verschuldung strukturelle Veränderungen oder Spartenverkäufe vorerst ausklammert, was im Rahmen der Bekanntgabe der Jahreszahlen und des Kapitalmarkttages kommuniziert wurde. Im Gegensatz dazu stehen Redcare Pharmacy und Ströer im MDax an der Spitze. Die Online-Apotheke konnte nach einem rekordverdächtigen Umsatzjahr und einer zu erwartenden Abschwächung des Wachstumstrends dennoch mit 7,3 Prozent zulegen. Für positive Impulse sorgte dabei das überzeugende operative Ergebnis. Ströer hingegen profitiert von einem starken Weihnachtsgeschäft und startet mit einem Aktienanstieg von 8,8 Prozent optimistisch ins Jahr 2024. Im SDax musste Schaeffler Einbußen von 3,7 Prozent hinnehmen nach Bekanntgabe eines enttäuschenden bereinigten operativen Gewinns. Positiv hervor sticht jedoch Traton mit weiterhin starken Quartalszahlen und einem Kursplus von 2,4 Prozent. Kursänderungen wurden auch durch neue Ratings von Finanzinstituten hervorgerufen: Siemens und Rational erhielten durch HSBC eine Absenkung auf "Reduce", während DHL von der Societe Generale auf "Hold" herabgesetzt wurde, was sich negativ auf die Kurse auswirkte. Auto1 erreichte nach der Herabsetzung auf "Hold" durch das Bankhaus Metzler ein Rekordtief. Andererseits verzeichnete Nordex einen Zuwachs nach der Hochstufung auf "Buy" durch die HSBC.