Spekulationen um vorzeitige Neuwahlen im Vereinigten Königreich

Eulerpool News
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In einem Spiel voller politischer Taktik schließt der britische Premierminister Rishi Sunak nicht aus, dass die nächste Parlamentswahl früher stattfinden könnte als bisher angenommen. In einem kürzlichen Interview mit Sky News, das am Sonntag ausgestrahlt wurde, ließ Sunak die Frage nach einem möglichen Wahltermin im Sommer offen und erklärte vielmehr, dass seine bisherige Aussage ausreichend sei. Trotz bisheriger Spekulation um einen Termin im Oktober oder November, deutete Sunak nur an, dass mit einer Wahl in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen sei, ließ jedoch bewusst Raum für Interpretationen. Hintergrund dieser Ungewissheit sind zunehmende Gerüchte, die dem Premierminister unterstellen, möglicherweise bereits eine Wahl anberaumen zu wollen, die schon im Juni stattfinden könnte. Nachdem die Konservativen Partei, bekannt als die Tories, schon seit geraumer Zeit in den Umfragen hinter der oppositionellen Labour-Partei zurückliegt, schwinden ihre Chancen, bei den nächsten Wahlen siegreich zu sein. Lokale Wahlen stehen bevor, und schon dort könnten spürbare Verluste für die Konservativen anstehen. Die Situation der Konservativen wird zudem durch Abgänge aus den eigenen Reihen verschärft. So wechselte kürzlich der ehemalige Gesundheitsstaatssekretär Dan Poulter zu Labour und begründete seinen Schritt mit einem Rechtsruck innerhalb seiner ehemaligen Partei sowie einer angeblichen Vernachlässigung des nationalen Gesundheitsdienstes NHS. Gemäß der gesetzlichen Regelung muss spätestens am fünften Jahrestag der ersten Sitzung des Parlaments eine Auflösung stattfinden, was den 17. Dezember 2024 als Datum festlegt. Folglich müsste eine Wahl binnen 25 Werktagen abgehalten werden, was den 28. Januar 2025 als spätestmöglichen Wahltermin markiert. Doch in britischer Tradition wird selten der letzte mögliche Termin genutzt, sodass Sunak strategisch einen ihm passenden Zeitpunkt wählen könnte.