Verteidigungsminister Pistorius fordert Debatte über allgemeine Dienstpflicht

  • Verteidigungsminister Pistorius regt Diskussion über allgemeine Dienstpflicht an.
  • Ab 2025 sollen jährlich 5.000 zusätzliche Wehrpflichtige gewonnen werden.

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In einem aufsehenerregenden Interview im ZDF-'heute journal' hat Verteidigungsminister Boris Pistorius eine weitergehende Diskussion über eine allgemeine Dienstpflicht angeregt. Entgegen seiner aktuellen Pläne für einen neuen Wehrdienst, stellte der SPD-Politiker klar, dass er die Notwendigkeit einer breiteren Debatte über die Erfassung von sowohl jungen Männern als auch Frauen sieht. Diese Diskussion sei allerdings im Vorfeld der Bundestagswahl nur schwer sachlich zu führen und ein Ergebnis in der laufenden Legislaturperiode unwahrscheinlich. Pistorius bekräftigte die Bedeutung seiner vorgestellten Maßnahmen und betonte, dass 'alles andere in der nächsten Wahlperiode zwingend nachgeholt werden muss'. Ab dem Jahr 2025 soll aus einem Pool von 400.000 Kandidaten jährlich zunächst 5.000 zusätzliche Wehrpflichtige gewonnen werden, mit einer späteren Steigerung. Sein neues Modell sieht einen Grundwehrdienst von sechs Monaten vor, der optional um weiteren freiwilligen Dienst auf bis zu 17 Monate verlängert werden kann. Während junge Männer verpflichtend ihre Bereitschaft und Fähigkeit zum Wehrdienst benennen müssen, können junge Frauen dies freiwillig tun. Der Minister zeigte sich überzeugt, dass die Anzahl der Freiwilligen ausreichen werde, um die bestehenden Kapazitäten zu füllen. Engpässe sieht er vor allem in den stark geschrumpften Ausbildungs- und Unterbringungseinrichtungen der Bundeswehr. In einem scharfen Seitenhieb kritisierte Pistorius die Union für den gegenwärtigen Zustand der Bundeswehr und die 'komplett zerschlagene' Wehrerfassung. Es fehle an Kreiswehrersatzämtern, Musterungsstrukturen und Ausbildungskapazitäten, so der Minister.

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