Unwetter über dem Balkan: Überflutungen fordern zahlreiche Opfer

Eine verheerende Regenfront hat Bosnien und Herzegowina heimgesucht und zu massiven Überschwemmungen in zentralen und südlichen Regionen geführt. Nach ersten Berichten sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen, während ganze Dörfer unter den Wassermassen verschwanden. Drohnenaufnahmen, die von bosnischen Medien veröffentlicht wurden, zeigen die unfassbaren Ausmaße der Katastrophe. Straßen und Eisenbahnlinien, darunter die vielbefahrene Verbindung zwischen Sarajevo und der Adriaküste, wurden von einer gewaltigen Schlammlawine verschlungen. Angesichts der bedrohlichen Lage warnte der Zivilschutz, dass viele Menschen wegen der Fluten und Erdrutsche in Gefahr seien. Auch das benachbarte Kroatien litt unter schweren Regenfällen und starken Winden, während die Hauptstadt Zagreb Vorkehrungen traf, um den drohenden Hochwasserstand des Flusses Save zu bewältigen. Zusätzlich wurden aus Montenegro, südlich von Bosnien, ähnliche Szenarien gemeldet. Heftige Regenfälle hinterließen dort Straßen blockiert und Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten. Experten verknüpfen das Unwetter mit dem menschengemachten Klimawandel und den zuvor herrschenden Dürrebedingungen, die die Wasseraufnahme der Böden erschwerten. In der Region Jablanica helfen bereits Militär und freiwillige Retter bei der Suche nach Vermissten. „Stunde um Stunde erreichen uns Nachrichten über neue Opfer,“ berichtet Verteidigungsminister Zukan Helez dem Fernsehsender N1. In Jablanica und Kiseljak kam es zu Stromausfällen und der Kommunikationsfluss war unterbrochen. Die Behörden raten dringend, die betroffenen Gebiete zu meiden und auf höheren Etagen Zuflucht zu suchen, da die Wassermassen tiefer liegende Räume schnell gefüllt haben.