US-Arbeitsmarkt zeigt überraschende Stärke und beeinflusst Wirtschaftserwartungen

  • Der US-Arbeitsmarkt schuf im September überraschend 254.000 neue Stellen und die Arbeitslosenquote sank auf 4,1 Prozent.
  • Die robusten Arbeitsmarktdaten könnten die Fed davon abhalten, weitere Zinssenkungen vorzunehmen.

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Der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten präsentierte sich im September wider Erwarten robust. Die US-Wirtschaft verzeichnete 254.000 neu geschaffene Stellen, während Experten mit lediglich 150.000 gerechnet hatten. Hinzu kommt, dass die Ergebnisse der beiden Vormonate um insgesamt 72.000 Arbeitsplätze nachträglich nach oben korrigiert wurden. Die Arbeitslosenquote sank überraschenderweise um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 4,1 Prozent. Damit setzt sich die positive Arbeitsmarktentwicklung fort, nachdem die Quote im Juli mit 4,3 Prozent noch den Höchststand seit Oktober 2021 markierte. Erfreulich erschien zudem die Dynamik bei den Löhnen: Im Vergleich zum Vormonat stiegen diese um 0,4 Prozent, über den erwarteten 0,3 Prozent. Zudem wurde das Lohnwachstum im August auf 0,5 Prozent revidiert. Auf Jahresbasis erhöhten sich die Löhne um 4,0 Prozent, was ebenfalls oberhalb der Prognosen von 3,8 Prozent liegt. US-Präsident Joe Biden nahm die Entwicklungen zum Anlass, seine wirtschaftspolitischen Maßnahmen zu verteidigen: "Man hat uns immer wieder gesagt, dass die von uns verfolgte Politik nicht funktionieren würde. Aber wir haben die Leute eines Besseren belehrt." Die steigenden Löhne könnten jedoch zu einer Erhöhung der Inflation führen, die zuletzt im August auf 2,5 Prozent gesunken war. In der Geldpolitik wird diese Arbeitsmarktlage als Hinweis interpretiert, dass die Fed möglicherweise keine weiteren großen Zinssenkungen vorsehen wird. Analysten der Landesbank Baden-Württemberg und der Landesbank Hessen-Thüringen erwarten, dass die anspruchsvollen Zinssenkungserwartungen im Kontext der Fed nun zurückgedrängt werden. Die Notenbank hatte im September mit einer Senkung der Zinsen um 0,50 Prozentpunkte reagiert und eine Zinswende eingeleitet, wobei die nächste Zinssitzung Anfang November ansteht. Experten von Pantheon Macroeconomics warnten jedoch, dass die Arbeitsmarktdaten möglicherweise nachkorrigiert werden müssten. Auf dem Devisenmarkt sorgten die Nachrichten für einen Anstieg des US-Dollars, während der Euro im Gegenzug auf ein Tagestief fiel. Auch die Renditen für US-Staatsanleihen stiegen beträchtlich an.
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