Überraschung in Frankreich: Linksbündnis triumphiert bei vorgezogener Parlamentswahl

Das neue Linksbündnis in Frankreich hat überraschend die vorgezogene Parlamentswahl gewonnen und damit den politischen Kurs des Landes in eine neue Richtung gelenkt. Dahinter rangiert das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron, das als Hauptgegner auf Platz zwei landete. Auf dem dritten Platz steht das Rassemblement National von Marine Le Pen, das in der ersten Wahlrunde noch als Favorit gehandelt wurde. Das französische Innenministerium gab das vorläufige amtliche Endergebnis bekannt, wobei die genaue Zuordnung der gewählten Abgeordneten zu den großen politischen Lagern noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Französische Medien wie "Le Monde" zeigen daher derzeit leicht abweichende Sitzaufteilungen für die Nationalversammlung. Jüngsten Zählungen zufolge erzielt das Linksbündnis Nouveau Front Populaire 182 Sitze, das Lager des Präsidenten kommt auf 168 Sitze. Das Rassemblement National (RN) und seine Verbündeten sichern sich 143 Sitze, während die gemäßigten Républicains, die eine Kooperation mit dem RN ablehnen, auf 45 Sitze kommen. In Frankreich ist es nicht ungewöhnlich, dass nach Wahlen die großen politischen Blöcke versuchen, Vertreter von Kleinparteien, die nicht eindeutig zuzuordnen sind, für sich zu gewinnen. Dies kann geringfügige Veränderungen in der Sitzverteilung zur Folge haben. Da jedoch weder das Linksbündnis noch das Präsidentenlager eine absolute Mehrheit erreicht haben, konzentrieren sich die Bemühungen der anstehenden Regierungsbildung auf die Schaffung von Koalitionen und das Gewinnen einzelner Parlamentarier anderer Gruppen. Allerdings hat derzeit keines der Lager die Aussicht, eine absolute Mehrheit zu erlangen.