Übernahme-Verhandlungen zwischen Covestro und Adnoc bleiben im Fluss

Inmitten anhaltender Spekulationen um die Zukunft des Chemiegiganten Covestro behält das Management einen kühlen Kopf. Der Vorstandsvorsitzende Markus Steilemann betonte auf der Hauptversammlung eine sowohl engagierte als auch verantwortungsvolle Führung der Übernahmegespräche mit der Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc). Ziel sei es dabei, die Interessen aller Beteiligten - von Aktionären bis zu weiteren Stakeholdern - zu wahren und auszubalancieren. Die Öffentlichkeit bleibt derweil hungrig nach konkreten Details zum Fortschritt der Verhandlungen, die nun seit fast einem Jahr an Thementischen und in Finanzkreisen heiß umrührt werden. Bereits im vergangenen Herbst bestätigte Covestro formell, sich in Gesprächen mit dem Ölriesen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zu befinden. Über eine vom Staatsunternehmen Adnoc avisierte informelle Offerte von leicht über 60 Euro je Aktie – mit einem Gesamtwert von über 11,3 Milliarden Euro – berichtete Bloomberg im Februar, unter Berufung auf Insider. Die Börse hatte auf die ersten Meldungen einer potenziellen Übernahme mit einem Kursfeuerwerk reagiert. Der Aktienwert von Covestro sprang im Juni 2023 um circa 25% auf rund 50 Euro. Doch trotz des initialen Aufschwungs und eines generellen Aufwärtstrends in der Chemieindustrie herrscht bei den Investoren Vorsicht. Die Furcht, dass ein Scheitern der Verhandlungen einen starken Kursabfall nach sich ziehen könnte, hält den Optimismus in Schach.