Ubisoft und Tencent: Eine mögliche Partnerschaft im Fokus

Der französische Videospielentwickler Ubisoft Entertainment sieht sich inmitten erheblicher Kursverluste möglicherweise mit einem strategischen Wandel konfrontiert. Die Guillemot-Familie, die Gründer von Ubisoft, sowie die chinesische Technologiefirma Tencent überlegen gemeinsam mit Beratern, das börsennotierte Unternehmen eventuell zu privatisieren. Der Aktienkurs von Ubisoft brach dieses Jahr um 54 Prozent ein, was dem Unternehmen aktuell einen Marktwert von rund 1,4 Milliarden Euro verleiht. Tencents Beteiligung an den Stimmrechten belief sich Ende April auf 9,2 Prozent, während die Guillemot-Familie 20,5 Prozent der Stimmen hielt. Angesichts dieser Entwicklungen drängen einige Minderheitsaktionäre wie AJ Investments darauf, dass die Firma entweder an einen strategischen Investor verkauft oder privat gehalten wird. Eine endgültige Entscheidung über den Weg, den Ubisoft künftig beschreiten könnte, steht allerdings noch aus. Die Gespräche befinden sich in einem frühen Stadium und es ist unklar, ob es zu einer Transaktion kommen wird. Zu den jüngsten Herausforderungen des Unternehmens zählen unter anderem enttäuschende Verkaufszahlen und Verzögerungen, wie etwa bei der Veröffentlichung von "Assassin's Creed Shadows". Solche Rückschläge gehen auf Produktionsschwierigkeiten während der Pandemie zurück, die den Relaunch neuer Spielegebote beeinträchtigten. Im Jahr 2022 hatten bereits Private-Equity-Unternehmen wie Blackstone und KKR Interesse an Übernahmen signalisiert. Schließlich jedoch schlug die Guillemot-Familie Partnerangebote aus und kooperierte stattdessen mit Tencent. Ziel war die Sicherung ihrer Kontrolle über das Unternehmen, auch wenn die Zusammenarbeit den Chinesen ein Mitspracherecht ohne Vetorechte verschaffte.