Turbulente Zeiten an Japans Finanzmarkt: Yen erobert und Aktien geben nach

  • Yen erholt sich stark gegenüber dem Dollar, Aktien tendieren in Richtung Bärenmarkt.
  • Renditen japanischer Staatsanleihen fallen, globale Auswirkungen durch Zinserhöhung der Bank of Japan.

Eulerpool News·

Der japanische Finanzmarkt erlebt turbulente Zeiten, da sich der Yen stark gegenüber dem Dollar erholt hat und Aktien in Richtung eines Bärenmarkts tendieren. Die Renditen der richtungsweisenden japanischen Staatsanleihen fielen so stark wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Diese drastischen Bewegungen überraschen weiterhin die Investoren und erzeugen Verluste bei Kleinanlegern ebenso wie bei großen Hedgefonds und Institutionen. Besonders gravierend war der Rückgang der Anleiherenditen für die Erträge der Banken, was zu einem rekordverdächtigen Intraday-Kursrückgang von 21 % bei den Aktien der Mitsubishi UFJ Financial Group, dem größten Kreditinstitut des Landes, führte. Die schnelle Aufwertung des Yen, die durch die Zinserhöhung der Bank of Japan Ende Juli beschleunigt wurde, wirkt sich auch global aus, da zahlreiche Investitionsstrategien, die auf niedrigen Yen-Zinsen basierten, erschüttert werden. Japanische Geldpolitiker stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Eine lockere Geldpolitik schwächt die Währung, während selbst kleinste Anzeichen einer Straffung den Aktienmarkt destabilisieren können. Charu Chanana von Saxo Markets prognostiziert, dass der Yen bald die Marke von 140 zum Dollar erreichen könnte, was weiteren Druck auf japanische Aktien ausüben würde. Alle 33 Industriegruppen im Topix-Index haben nach der Zinserhöhung Verluste verzeichnet. Der Index, der bereits am Freitag in eine Korrektur rutschte, steuert nun auf einen Bärenmarkt zu, da der Rückgang seit Juli nunmehr über 20 % beträgt. Sinkende Aktienkurse deuten oft auf eine erwartete Verschlechterung der Geschäftsergebnisse der Unternehmen hin. Sollte die Wirtschaft weiter schwächeln, könnten auch die Kreditspannen unter Druck geraten, warnt Noritaka Oda von SMBC Nikko Securities. Die Rendite der 10-jährigen japanischen Staatsanleihe rutschte um bis zu 17 Basispunkte ab und erreichte den tiefsten Stand seit 2003, wie Daten von Bloomberg belegen. Doch nicht nur Japan ist betroffen: Der globale Anleiherally, der zu niedrigeren Renditen führt, spiegelt in großem Maße die Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung der USA wider. Es besteht zunehmende Besorgnis, dass die Federal Reserve mit ihrer Politik hinter den Erwartungen zurückbleibt, was die Investoren dazu bringt, risikoarme Anlagen vorzuziehen.
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