Tech-Aktien im freien Fall: Investoren verlieren Optimismus

  • Tech-Indizes fielen um mehr als drei Prozent.
  • Alphabet, Tesla und Visa waren besonders betroffen.

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Am US-Aktienmarkt zeigten sich die Anleger am Mittwoch von ihrer nervösen Seite. Technologiewerte wurden in großem Stil abgestoßen, wodurch die wichtigsten Tech-Indizes jeweils um mehr als drei Prozent einbrachen. Der anfängliche Hype um die aktuelle Gewinnsaison der großen Technologiekonzerne wich schnell der Ernüchterung, als sich Befürchtungen breit machten, dass die Euphorie rund um Künstliche Intelligenz (KI) überzogen gewesen sein könnte. Der Nasdaq 100, ein technologielastiger Auswahlindex, fiel um 3,65 Prozent auf 19.032,39 Punkte zurück und rutschte damit auf das Niveau von Mitte Juni. Der mittelfristige Abwärtstrend wurde durch den Bruch der 50-Tage-Durchschnittslinie untermauert, was viele charttechnisch orientierte Anleger als Verkaufssignal werteten. Auch der Nasdaq Composite verlor mit einem Minus von 3,64 Prozent auf 17.342,41 Punkte signifikant an Boden. Breitere Märkte blieben nicht verschont: Beim S&P 500 ging es um 2,31 Prozent auf 5427,13 Punkte nach unten, was den größten Tagesverlust seit Dezember 2022 markierte. Der Dow Jones Industrial sank geringer, verlor aber dennoch 1,25 Prozent und notierte bei 39.853,87 Punkten. Besonders deutlich wurde der Rückgang bei den Anteilen von Alphabet, die fünf Prozent einbüßten. Die Investoren zeigten sich nach wie vor optimistisch bezüglich der langfristigen Perspektiven von KI, doch Analysten wie Ross Sandler von Barclays warnten vor übermäßigen Erwartungen an die Gewinnmargen in naher Zukunft. Der operative Gewinn von Tesla enttäuschte erneut, fiel im sechsten Quartal in Folge und lag zum achten Mal unter den Erwartungen. JPMorgan-Analyst Ryan Brinkman führte dies auf verschiedene Faktoren zurück, unter anderem auf den starken Erlös durch den Verkauf von CO2-Zertifikaten. Auch andere Technologiewerte blieben nicht verschont: Visa-Aktien fielen um vier Prozent, obwohl der Konzern Umsatz und Gewinn gesteigert hatte. Die Geschäftszahlen entsprachen jedoch nicht den hochgesteckten Erwartungen der Analysten. Eine Ausnahme bildete AT&T, das mit deutlichen Zuwächsen bei den Neukunden punkten konnte. Die Aktien stiegen unter den besten Werten im S&P 500 um rund fünf Prozent an. Am anderen Ende des Index spekulierten Investoren an einem düsteren Geschäftsausblick von Lamb Weston. Die Aktien des Tiefkühlkartoffellieferanten brachen um mehr als 28 Prozent ein, da das Unternehmen die Gewinnprognosen verfehlte. Der allgemeine Pessimismus beeinflusste auch den Euro, der schwächer bei 1,0840 US-Dollar abschloss, während die Europäische Zentralbank einen Referenzkurs von 1,0848 Dollar festsetzte. Gleichzeitig fielen die Kurse am US-Anleihenmarkt, wobei der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen um 0,21 Prozent auf 110,64 Punkte sank. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,28 Prozent.
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