Stimmung am Aktienmarkt gedämpft vor großem Terminverfall

Eulerpool News
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Investoren am deutschen Aktienmarkt zeigten sich im Vorfeld des großen Verfalls auf den Terminmärkten zurückhaltend. Der Dax verharrte am Freitagmorgen fast unverändert und wies nur einen marginalen Zuwachs von 0,04 Prozent auf, um sich bei 17 948,51 Punkten zu stabilisieren. Währenddessen büßte der MDax, der Index mittelständischer Betriebe, 0,29 Prozent ein und sank auf 26 184,79 Punkte. Der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, präsentierte sich weitgehend beständig. Die Hoffnungen vieler Marktteilnehmer auf baldige Zinssenkungen wurden ein Stück weit getrübt, nachdem jüngste Wirtschaftsdaten aus den USA auf einen zunehmenden Preisanstieg sowie einen robusten Arbeitsmarkt hindeuteten. Die Investoren erwarteten bereits mit Spannung den bevorstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed in der nächsten Woche, bei dem keine Änderung des Leitzinses angenommen wird. Doch könnten sich Hinweise ergeben, ob eine Senkung, wie vom Markt vermutet, im Juni bevorsteht. Angesichts des 'Großen Verfalls', an dem Terminkontrakte auf Aktien und Indizes ablaufen, ist mit erratischen Kursschwankungen zu rechnen. Im Einzelnen hatten die Vonovia-Aktien zu kämpfen und setzten ihre Verluste mit einem Abschlag von nahezu sechs Prozent fort. Veränderte Dividendenpolitik und Anpassungen in Prognosekennzahlen führten zu negativen Reaktionen am Markt, wobei auch andere Immobilienaktien unter Verkaufsdruck standen. Ein Bericht über Bemühungen Chinas, den Kauf einheimischer Elektronikchips zu forcieren, löste Besorgnis über die Nachfrage bei Halbleiterwerten aus. Infineon sah sich mit einem Verlust von fast drei Prozent als einer der schwächsten Dax-Werte konfrontiert. Im Gegensatz dazu konnten Hellofresh mit einem Anstieg von fast sieben Prozent aufwarten, nachdem der Kochboxenversender sich nach revidierten Mittelfristzielen wieder stabilisieren konnte. Die Aktien der Online-Apotheke Redcare Pharmacy setzten ihre positive Entwicklung mit einem Zuwachs von 3,1 Prozent fort, unterstützt durch förderliche regulatorische Entscheidungen bezüglich elektronischer Rezepte. Deutlich negative Akzente setzten die Titel von Varta, die infolge einer Cyberattacke im Februar und daraus resultierender Verzögerungen bei der Bilanzvorlage sowie der Jahreshauptversammlung um fast sieben Prozent nachgaben. Enttäuschung herrschte auch hinsichtlich des Agrarhändlers Baywa, dessen Aktien nach der Annullierung der Dividende um rund dreieinhalb Prozent fielen. Salzgitter zeigte sich nach initialen Gewinnen mit einem Minus von fast drei Prozent schwächer, was Händlern zufolge auf etwas enttäuschende Zahlen für 2023 und einen vorsichtigen Ausblick zurückzuführen war.