Staatsbeteiligung bei TKMS: Eine Verteidigungsstrategie mit Weitblick?

  • Die Bundesregierung erwägt eine Beteiligung an TKMS über die KfW.
  • Strategische Staatsbeteiligungen könnten europäische Sicherheitsstrategien beeinflussen.

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Der Kieler Marineschiffbauer Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) könnte bald prominenten Anteilseignern begegnen: Neben einem potenziellen Teilverkauf an die US-Investmentfirma Carlyle zieht auch die deutsche Bundesregierung eine Beteiligung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau in Betracht. Der Ökonom Moritz Schularick vom Kiel Institut für Weltwirtschaft sieht hierin eine strategisch kluge Entscheidung, die über rein wirtschaftliche Überlegungen hinausgeht. Staatliche Beteiligungen im Bereich Verteidigung seien sinnvoll, betont Schularick, auch wenn sie nicht zwangsläufig zu mehr Effizienz führen. Die Möglichkeit, sicherheitsrelevante Technologien wie Drohnen und Kriegsschiffe in der Heimat zu produzieren, rechtfertige diese Investitionen. Wie bei einer Versicherungsprämie zahlen Gesellschaften diese Kosten, um sich gegen unvorhersehbare Ereignisse zu wappnen, selbst wenn niemand hofft, dass es jemals dazu kommt. Während sich Verhandlungen über die Zukunft der Marinesparte intensivieren, laufen Gespräche mit hohem Tempo auf verschiedenen Ebenen. TKMS, ein bedeutender Arbeitgeber mit 3700 Beschäftigten in Kiel und insgesamt 7500 weltweit, generiert einen Jahresumsatz von rund zwei Milliarden Euro. Die Entwicklung verspricht spannende Perspektiven für die Beteiligten und könnte ein Signal für die Zukunft europäischer Sicherheitsstrategien sein.
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