Spannung in Nahost: Israel zögert, Hamas in Kairos Gesprächen erwartet

Eulerpool News
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In einem strategischen Akt der Zurückhaltung verzichtet Israel darauf, unmittelbar an den indirekten Gesprächen zur Feuerpause im Gazastreifen und hinsichtlich der Geiselfreilassung teilzunehmen. Diese Entscheidung folgt auf die Erwartung einer Reaktion der Hamas auf einen vorgeschlagenen Vertragsentwurf. Ein hochrangiger Regierungsvertreter Israels, dessen Äußerungen vom öffentlich-rechtlichen Sender Kan zitiert wurden, betonte, vor einem Engagement Israels müsse zunächst die Stellungnahme der Gegenseite klar sein. Sucht man vergeblich nach offiziellen Regierungskommentaren, so bleibt die Lage ungewiss - das Schweigen ist hierbei keineswegs als Zustimmung zu deuten. Indes erklärte ein weiterer israelischer Beamter gegenüber der Tageszeitung "Haaretz", dass Israel bereit sei, Vertreter für die Vermittlungsgespräche nach Ägypten zu senden, vorausgesetzt die Hamas akzeptiere den aktuellen Vorschlag. Ein weiteres Zeichen der sich anbahnenden diplomatischen Aktivitäten war die Ankunft einer Delegation der Hamas in Ägyptens Hauptstadt am vergangenen Samstag, eine Entwicklung, die sowohl von Personenkreisen am Flughafen als auch dem ägyptischen Fernsehsender Al-Kahira bestätigt wurde. Die Vermittlungsversuche, an denen Ägypten, Katar und die USA beteiligt sind, drehen sich um einen Entwurf, der auf eine stufenweise Deeskalation der Feindseligkeiten und die Freisetzung der seitens der Hamas festgehaltenen Geiseln abzielt. Während die Hamas einen allumfassenden Waffenstillstand fordert, welcher außerdem den vollständigen Rückzug Israels aus dem Gazastreifen einschließen soll, hält Israel an seiner Zielsetzung fest, die Hamas vollständig zu eliminieren, und hat somit bisherige Forderungen dieser Art abgelehnt.