Silver Lake erwirbt Software AG und verkauft wichtige Produkte an IBM

Eulerpool News
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Der Technologieinvestor Silver Lake hat bestätigt, dass er wie geplant die Darmstädter Software AG von der Börse nehmen wird. Das US-Unternehmen zahlt insgesamt knapp 2,4 Milliarden Euro für das frühere MDax-Unternehmen. Um einen Großteil dieser Summe wieder einzunehmen, hat die Software AG beschlossen, zwei ihrer wichtigsten Produkte zu verkaufen. Die KI-gestützte Integrationsplattform Super iPaaS mit Streamsets und Webmethods gehen für gut 2,1 Milliarden Euro an den US-Konzern IBM. Bis zu 2000 Mitarbeiter sind von dem Verkauf betroffen, vor allem in den USA. Die Börse reagiert positiv auf die Nachrichten. Die Aktie der Software AG stieg bis zum frühen Nachmittag um 1,9 Prozent auf 32,42 Euro und wurde somit über dem Angebot von 32 Euro gehandelt, das Silver Lake den Minderheitsaktionären für ihre Anteile gemacht hatte. Silver Lake und seine Zweckgesellschaft Mosel Bidco haben am Morgen bekannt gegeben, dass sie die restlichen Minderheitsaktionäre der Software AG auskaufen möchten. Das Angebot entspricht dem Stückpreis, den Silver Lake bereits bei der Übernahme von fast 85 Prozent der Software-AG-Anteile gezahlt hat. Silver Lake hat seine Beteiligung mittlerweile auf über 93 Prozent ausgebaut. Das Delisting-Angebot wird keine Vollzugsbedingungen enthalten und soll kurz nach der Genehmigung durch die deutsche Finanzaufsicht Bafin beginnen. Die Annahmefrist beträgt vier Wochen. Es wird keine weitere Annahmefrist geben. Nachdem die Aktien von der Börse genommen wurden, können die Aktionäre nicht mehr an regulierten Börsen handeln und erhalten keine Finanzberichterstattung mehr. Gleichzeitig verkauft die Software AG ihre Integrationsplattform Super iPaaS, inklusive der Tochterunternehmen Webmethods und Streamsets, an IBM. Laut Unternehmenskreisen werden bis zu 2000 der etwa 5000 Beschäftigten des Konzerns zu IBM wechseln, hauptsächlich Mitarbeiter in den USA und vergleichsweise wenige in Deutschland. Die Software AG hatte das US-Unternehmen Streamsets erst im vergangenen Jahr übernommen. Software-AG-Chef Sanjay Brahmawar sieht in dem Verkauf eine tolle Chance für das Team der Software AG, das Angebot mit dem neuen Eigentümer weiterzuentwickeln. IBM habe einen Fokus auf die hybride Cloud und KI, wodurch sich spannende Möglichkeiten eröffnen. Die KI-gestützte Integrationsplattform Super iPaaS ermöglicht die Zusammenführung von Programmierschnittstellen (API), Applikationen und Daten. Der Deal wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 vollzogen, sobald die behördlichen Genehmigungen vorliegen.