Schwerwiegende Drohungen im Schatten der Atomanlagen: Iran könnte Nuklearpolitik überdenken

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In Zeiten wachsender militärischer Spannungen mit Israel hat sich der Iran mit möglichen Veränderungen seiner nuklearen Agenda hervorgetan. Ahmad Hagh-Taleb, zuständig für die nukleare Sicherheit im Iran, äußerte gegenüber der Nachrichtenagentur Tasnim die Möglichkeit einer Neuausrichtung der atomaren Doktrin. Angesichts israelischer Drohungen gegenüber iranischen Nuklearanlagen könnte Teheran erwägen, seine bisherige Politik zu überdenken und sich von seinen Grundsätzen zu lösen. Dies stellt eine markante Wendung dar, denn bisher verfolgte die iranische Staatsführung konsequent die Linie, ihr Atomprogramm ausschließlich für zivile Zwecke zu betreiben und Kernwaffen abzulehnen. Doch die aggressive Haltung Israels, die in einem Großangriff auf iranisches Territorium gipfelte, könnte diese Doktrin ins Wanken bringen. Die Tat ist eine Reaktion auf einen Vorfall in Damaskus, bei dem nach einer angeblichen israelischen Offensiive zwei hochrangige Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden ihr Leben ließen. Frühere Signale aus dem Iran, etwa von dem ehemaligen Atomchef Ali Akbar Salehi, deuteten bereits auf die technische Kapazität Teherans hin, Atomwaffen herstellen zu können. Salehi dementierte jedoch stets eine militärische Zielsetzung. Auch die Internationale Atomenergiebehörde zeigte sich besorgt über die potenziellen Kapazitäten des Iran, sah aber bisher keine eindeutigen Beweise für militärische Aspirationen. Das iranische Narrativ des friedlichen Atomprogramms wird ebenso durch eine Fatwa des geistlichen Oberhaupts Ajatollah Ali Chamenei gestützt, die Massenvernichtungswaffen verbietet. Der religiöse Führer hat im Staat das letzte Wort in Fragen der Strategie. Mit dem Atomabkommen von 2015 hatte sich der Iran verpflichtet, sein Nuklearprogramm zu drosseln, was nach dem Rückzug der USA unter Trump im Jahr 2018 teils rückgängig gemacht wurde. Seitdem verfolgt Teheran wieder einen expansiveren Kurs in der Urananreicherung und schränkte die Inspektionen durch die IAEA ein.