Salzgitter setzt nach durchwachsenem Jahr auf Markterholung

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Nachdem die Salzgitter AG ein herausforderndes Jahr hinter sich gebracht hat, erwartet das Unternehmen eine Erholung des Marktumfelds im weiteren Verlauf des Jahres. Trotz der angespannten Lage der europäischen, besonders der deutschen Stahlbranche, die Konzernchef Gunnar Groebler noch unter Druck sieht, könnte eine leichte Umsatzsteigerung im Jahr 2024 eintreten. Diese vorsichtige Zuversicht basiert auf der Einschätzung, dass die Talfahrt bei Stahlpreisen im letzten Quartal gestoppt wurde und weltweit Erholungstendenzen, abgesehen von Deutschland, wahrgenommen wurden. Anders als erhofft konnte die Aktie von Salzgitter ihre morgendlichen Gewinne nicht beibehalten und verzeichnete im Tagesverlauf Verluste. Im SDax gelistet, setzte sie ihre negative Entwicklung des Jahres fort und erweiterte den Kursrückgang auf insgesamt über 16 Prozent. Christian Obst von der Baader Bank bezeichnete den Ausblick des Unternehmens als "sehr vorsichtig" und übereinstimmend mit den Markterwartungen. Das Geschäftsergebnis des vergangenen Jahres wurde von einer Reihe von Herausforderungen beeinträchtigt, darunter eine rückläufige Konjunktur, hohe Inflation und fallende Stahlpreise. Ebenso belasteten Investitionen in umweltfreundliche Technologien wie die Dekarbonisierung das Ergebnis. Groebler zeigte sich jedoch überzeugt von der Widerstandsfähigkeit des Konzerns trotz Überkapazitäten im globalen Stahlmarkt und der speziell für Deutschland identifizierten Wachstumshindernisse. Hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsposition Salzgitters sieht Groebler Fusionen - speziell in Deutschland - skeptisch und schließt Vorteile aus einem eventuellen Zusammenschluss, wie etwa mit der Stahlsparte von Thyssenkrupp, für das eigene Unternehmen aus. Für das Jahr 2024 hat Salzgitter sich ein Umsatzziel von 10,5 bis 11 Milliarden Euro gesetzt, mit einem erhofften operativen Ergebnis (Ebitda) zwischen 700 und 750 Millionen Euro. Der Rückgang externer Umsätze um 14 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro und des operativen Gewinns auf 677 Millionen Euro lastete auf dem Unternehmen, obwohl diese Zahlen im Rahmen der nach unten korrigierten Prognosen lagen. Die Aktionäre von Salzgitter können dennoch eine Ausschüttung von 0,45 Euro je Aktie erwarten - eine Reduzierung im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Beteiligung am Hamburger Kupferhersteller Aurubis erwies sich als weniger profitabel als zuvor erwartet.