Rückkehr zur Realität: US-Verbraucherpreise dämpfen Euphorie an der Wall Street

Eulerpool News
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An der Wall Street wurden die Festtagsstimmung und die jüngsten Höhenflüge durch enttäuschende Verbraucherpreisdaten gedämpft. Mit der Veröffentlichung der neuen Zahlen wurden Sorgen genährt, dass die von vielen herbeigesehnte geldpolitische Wende der Federal Reserve wohl noch auf sich warten lässt. Besonders der Nasdaq 100 musste Federn lassen: Nachdem er am Vortag noch die Schwelle von 18.000 Punkten durchbrochen hatte, schloss er nun mit einem Minus von 1,94 Prozent bei 17.536 Punkten. Der Dow Jones Industrial Average gab ebenfalls nach und verzeichnete ein Minus von 1,81 Prozent, während der S&P 500 um 1,75 Prozent fiel und auf 4.933 Punkte sank. Die erhobenen Verbraucherpreise in den USA hatten im Januar nicht in dem Maße nachgegeben wie erhofft, was Zweifel an einer baldigen Zinssenkung weckte – zum Leidwesen der Investoren, die auf eine dadurch bedingte wirtschaftliche Entlastung gesetzt hatten. Bei Coca-Cola sahen sich die Anleger zunächst durch positive Quartalszahlen und einem Ausblick getäuscht, bevor die Erkenntnis einsetzte, dass die Preiserhöhungen, von denen das Unternehmen profitierte, nicht von Dauer sein könnten. Die Aktie fiel daraufhin um 1,2 Prozent. Boeing konnte zwar 27 Flugzeuge an Kunden ausliefern und verzeichnete Bestellungen für drei neue Jets, verlor aber gleichzeitig auch Aufträge in identischer Größenordnung, was sich mit einem Aktienrückgang von 2,6 Prozent niederschlug. Für Aufsehen sorgte der Einstieg des aktivistischen Investors Carl Icahn bei Jetblue, der die Airline als unterbewertet charakterisierte. Die Ankündigung bescherte dem Kurs einen gewaltigen Sprung von 18,5 Prozent. Weniger Begeisterung rief der Quartalsbericht von Biogen hervor, der zusammen mit dem Ausblick die Investoren enttäuschte und zu einem Kursverlust von über sieben Prozent führte. Positive Signale gab es hingegen von Tripadvisor: Die Genehmigung für Übernahmegespräche durch den Verwaltungsrat des Hauptaktionärs Liberty Tripadvisor ließ die Aktie um mehr als 13 Prozent steigen. Indes führte ein Erdrutsch in einer türkischen Goldmine, die zu SSR Mining gehört, zu einem dramatischen Kurseinbruch von 57 Prozent. Das Unglück, bei dem mehrere Personen vermisst werden, lastet schwer auf dem Wert des Unternehmens.