Regen beeinträchtigt Honigertrag – Preisanstieg bleibt unter Erwartung

Die diesjährige Honigproduktion in Deutschland hat unter den wetterbedingten Herausforderungen gelitten, wobei der anhaltende Regen eine zentrale Rolle spielte. Im Durchschnitt produzierten die Bienenvölker 31,6 Kilogramm Honig, was einen Rückgang von 5,1 Kilogramm im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, wie aus den Umfragen des Fachzentrums Bienen und Imkerei hervorgeht. Den niedrigsten Wert der letzten Jahre verzeichnete man 2021 mit lediglich 18 Kilogramm pro Volk, ebenfalls eine Folge ungünstiger Wetterlagen. Obwohl die Ernte in diesem Jahr nicht herausragend war, bewegt sie sich dennoch im langjährigen Mittelwert. In West- und Süddeutschland galten die Regenfälle als besonders hinderlich für die Imker, während man in Ostdeutschland von besseren Witterungsbedingungen profitieren konnte. In bestimmten Gebieten, etwa in Bayern und Rheinland-Pfalz, trat der problematische Melezitosehonig auf, der so fest wird, dass er nur schwer zu ernten ist. Sein Auftreten ist auf eine bestimmte Blattlaus-Art zurückzuführen, die in dieser Saison zahlreicher vorkam. Die rund 170.000 deutschen Imker, von denen die meisten diese Tätigkeit als Hobby betreiben, verkaufen ihre Produkte vor allem im örtlichen Umfeld und an Arbeitskollegen. Der Preis für ein 500-Gramm-Glas deutschen Honigs liegt bei sechs bis acht Euro und verzeichnete in diesem Jahr einen Anstieg um etwa 2 Prozent. Dies steht im Gegensatz zu den kräftigeren Preisanstiegen der Vorjahre, als die Teuerungsrate noch bei 6,5 Prozent im Jahr 2022 und 5 Prozent im Jahr 2023 lag. Fachzentrumsleiter Christoph Otten zeigt sich überrascht über die moderate Preisanpassung, zumal die Herstellungskosten kontinuierlich steigen. Die Kosten für Zuckerfutter und Gläser belasten die Imker zusätzlich, doch durch ihre überwiegend freizeitlich motivierte Betriebsführung sind viele zufrieden, wenn sie ihre Bestände verkaufen können.