Personalreduktion bei Tesla – eine Branche im Anpassungsprozess

Eulerpool News
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Die Ankündigung des Elektroautopioniers Tesla, Stellen abzubauen, hat Branchenkenner aufgeschreckt: Experten prognostizieren nun auch bei weiteren Automobilherstellern ähnliche Einschnitte. Frank Schwope, ein renommierter Autoanalyst, deutet die bei Tesla geplanten personellen Restrukturierungen als Vorbote für eine Branchenentwicklung, die auch andere Produzenten betreffen könnte. Seiner Meinung nach könnten die bereits von Automobilzulieferern eingeleiteten Stellenstreichungen nun auf die gesamte Automobilbranche übergreifen. Brisant stellt sich die Lage für Tesla dar: Die Firma muss sich mit einer Nachfragedelle auf dem Markt für Elektrofahrzeuge auseinandersetzen und wird mehr als ein Zehntel seiner weltweiten Belegschaft abbauen – ein konkreter Einblick in Auswirkungen auf die europäische Niederlassung in Grünheide steht derzeit noch aus. Doch der Gegenwind ist unübersehbar, denn Tesla hatte bereits im ersten Quartal mit einem überraschenden Rückgang bei den Fahrzeugauslieferungen zu kämpfen. In Deutschland verschärft darüber hinaus das Ende der Kaufanreize für E-Autos die Situation. Während Francis Schwope, der als Lehrbeauftragter für Automobilwirtschaft tätig ist, keinen andauernden Abschwung in der E-Mobilität sieht, markiert er 2024 als potenzielles Tiefpunkt-Jahr. Er plädiert für mehr politische Konsistenz bei der Förderpolitik und unterstreicht, dass Hersteller keine Prämien erforderlich hätten, wohl aber eine planbare Umweltpolitik. Schwope hebt hervor, dass die Automobilbranche trotz Schwankungen im E-Markt zuletzt beeindruckende Umsätze und Gewinne verzeichnete – eine Tatsache, die jedoch ebenso mit einer geringeren Ebit-Marge bei Tesla einhergeht. Auch Ferdinand Dudenhöffer, ein weiterer Autoexperte, weist auf politische Verantwortlichkeiten für die momentane Absatzflaute hin und kritisiert das Auslaufen von Fördermaßnahmen. In Bezug auf Tesla erkennt er das Dilemma der Überkapazitäten und fehlenden Flexibilität im Vergleich zu Konkurrenten, die zwischen Verbrennungs- und Elektromodellen wechseln können. Demnach könnten die Erweiterungspläne für das Werk in Grünheide in den nächsten Jahren auf Eis gelegt werden, eine Voraussage, die die Industrie aufhorchen lässt.