Peloton setzt zu umfangreichen Personalkürzungen an

Eulerpool News
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In der jüngsten Entwicklungsphase sieht sich der Sportgerätehersteller Peloton gezwungen, tiefgreifende Einschnitte in seiner Belegschaft vorzunehmen. Etwa 15 Prozent der Mitarbeiter, rund 400 Beschäftigte, sollen das Unternehmen verlassen. Diese Maßnahme folgt auf das Erwachen aus einem Corona-bedingten Hoch und wird begleitet von einem Führungswechsel an der Unternehmensspitze: CEO Barry McCarthy, ehemals leitender Finanzchef bei den Streaming-Giganten Netflix und Spotify, hat seinen Posten geräumt. Mit McCarthy an der Unternehmensspitze hatte Peloton den strategischen Schwerpunkt auf wiederkehrende Abo-Einnahmen gesetzt, um sich von der schwankenden Nachfrage nach seinen Fitnessgeräten zu lösen. Der Hype um die Trainingsgeräte von Peloton hatte während der Pandemie, als Fitnessstudios geschlossen waren, einen Höhenflug erlebt. Die Bestellungen häuften sich, und Kunden mussten teils geduldig auf ihre Auslieferungen warten. Diese hohe Nachfrage verleitete Peloton zur Annahme, dass eine neue Ära des Wachstums angebrochen sei, weshalb in Produktionskapazitäten investiert wurde, die sogar den Bau einer Fabrik in den Vereinigten Staaten einschlossen. Die Hoffnungen wurden jedoch enttäuscht, als die Nachfrage mit der Lockerung der Corona-Restriktionen wieder sank. Peloton fand sich mit überschüssigen Beständen konfrontiert, der Bau der US-Fabrik wurde eingestellt und die Entscheidung getroffen, die Produktion komplett an Auftragsfertiger zu übergeben. Seit 2021 kam es deshalb zu mehreren Entlassungswellen. Peloton registrierte im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von vier Prozent auf rund 718 Millionen Dollar. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust, der sich allerdings im Jahresvergleich von fast 276 Millionen auf 167,3 Millionen Dollar reduzierte. Nach Angaben von McCarthy waren die jüngsten Kürzungen zwingend notwendig, um die Kosten der aktuellen Geschäftslage anzupassen. Weiterhin werden Einschnitte in das Netz der Showrooms vorgenommen. Gespräche über Refinanzierungsstrategien mit Banken laufen aktuell. Diese neuerliche Hiobsbotschaft sorgte für einen Kursrutsch der Aktie, die zeitweilig um über 13 Prozent nachgab.