Paul Singer steigt bei geplanter Übernahme von Synlab ein

Eulerpool News
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Der bekannte Finanzinvestor Paul Singer möchte an der geplanten Übernahme des Labordienstleisters Synlab beteiligt sein und dadurch profitieren. Wie aus einer Stimmrechtsmitteilung von Synlab hervorgeht, hat Singer über seine Investmentgesellschaft Elliott einen direkten und indirekten Zugriff auf 6,5 Prozent der Synlab-Anteile. Der Finanzinvestor Cinven plant eine Komplettübernahme von Synlab und bietet einen Preis von 10 Euro pro Aktie für die noch nicht im Besitz von Cinven befindlichen Anteile an. Singer ist für seine Strategie bekannt, sich Anteile an Unternehmen zu sichern, die vor einer Übernahme stehen, um einen höheren Preis zu erzielen. Ein wesentlicher Bestandteil von Singers Strategie besteht darin, dass sein Einstieg in ein Unternehmen bekannt wird. Oft fordert er auch öffentlich das Management zu bestimmten Handlungen auf. In der Regel ist jedoch nicht bekannt, wie viele Anteile Singer besitzt, da eine Stimmrechtsmitteilung erst ab einer Schwelle von drei Prozent der Anteile erforderlich ist. In den letzten Jahren war Singer an mehreren Übernahmen beteiligt, bei denen er Gewinne erzielt hat. Ein Beispiel ist das Funkturm-Unternehmen Vantage Towers, das kurz vor einer Übernahme durch eine von Vodafone, GIP und KKR getragene Gesellschaft steht. Der britische Telekomkonzern Vodafone hatte bereits bei der Milliardenübernahme des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland unangenehme Erfahrungen mit Singer gemacht. Erst im Jahr 2020 konnten sich Vodafone und Investoren, die Singers Strategie unterstützten, nach langem Stillstand von Singer und seinen Anhängern zu einem hohen Preis aus Kabel Deutschland herauskaufen. Mehrheitseigentümer sind oft bereit, einen höheren Preis zu zahlen, um den Minderheitsaktionär davon abzuhalten, den Ablauf des Unternehmens zu behindern oder zu stören. Auch bei dem Autozulieferer Hella, der kürzlich von dem französischen Unternehmen Faurecia übernommen wurde, besitzt Singer größere Aktienpakete. Weitere bekannte Beispiele aus der Vergangenheit sind der Kauf des Arzneimittelherstellers Stada durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven sowie die Beteiligungen an dem Kranhersteller Demag und dem Computerhersteller Medion. Der Kurs von Synlab hatte sich in den letzten Tagen bereits von dem angebotenen Preis von 10 Euro gelöst und war auf 10,84 Euro gestiegen. Nach Veröffentlichung der Stimmrechtsmitteilung stieg der Kurs auf bis zu 11,04 Euro, fiel jedoch zuletzt leicht unter die Marke von 11 Euro.