Nvidia gegenüber Intels KI-Chip Neuvorstellung in der Defensive

Eulerpool News
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Der Aktienkurs des Chipherstellers Nvidia hat im vergangenen Monat mit einem Sprung auf 974 US-Dollar neue Höchststände erreicht. Seither hat der einst überhitzte Wert jedoch eine Abkühlungsphase erlebt und befindet sich nun rund 11 Prozent unterhalb dieser Rekordmarke. Marktbeobachter zeigen sich besorgt, dass Nvidias Wachstum, angetrieben durch ihren Vorsprung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), durch zunehmenden Wettbewerb zu erodieren droht. Diese Sorgen verdichteten sich, als Nvidia-Aktien nach der Ankündigung von Intel, einen neuen KI-Chip auf den Markt zu bringen, um weitere 2 Prozent nachgaben. Intels Ambitionen, im Markt für KI-Chips Fuß zu fassen, waren bis dato nur mäßig erfolgreich. Im Vergleich zu Nvidias Datenzentrumseinnahmen für das Geschäftsjahr 2024 von 47,5 Milliarden US-Dollar wirkt das von Intels CEO Pat Gelsinger vermeldete Umsatzpotenzial von über 2 Milliarden US-Dollar jedoch bescheiden. Daher warf das neue Produkt Gaudi 3, welches als direkter Konkurrent zu Nvidias Spitzenprodukten positioniert wird, kurzzeitig einen Schatten auf den Marktführer. Die Produktspezifikationen, die eine 50-prozentige Effizienzsteigerung und eine Kostenreduktion versprechen, verstärken den Druck auf Nvidia. Zudem wird die Implementierung des Chips durch namhafte Serverhersteller wie Dell Technologies, Super Micro Computer, Lenovo und Hewlett Packard Enterprise die Verfügbarkeit weiter vorantreiben. Intel behauptet sogar, mit dem Gaudi 3 Chipsatz an die Leistung von Nvidias zukünftigem H200 Grafikprozessor anknüpfen zu können, insbesondere da beide auf einem 5-Nanometer-Verfahren von TSMC basieren. Trotz der aufkeimenden Konkurrenz bleibt Nvidia jedoch nicht untätig. Die Ankündigung der neuen Blackwell GPU-Architektur, die eine kosteneffiziente und leistungsfähige Alternative zu bereits existierenden Produkten darstellen soll, bekräftigt dies. Besonders die B200 GPU verspricht mit ihrer auf einem fortschrittlichen 4nm-Prozess basierenden Technologie deutliche Leistungssprünge. Die Prominenz von Cloud-Anbietern wie Amazon, Alphabet's Google, Meta Platforms, Microsoft und Oracle, die den Einsatz von B200 planen, stärkt zudem das Vertrauen in Nvidias Marktführerschaft. Die Umsatzerwartungen für Nvidias Datenzentren verdoppeln sich auf Analystenschätzungen zufolge 95 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 und manifestieren somit die Vormachtstellung des Unternehmens mit einem Marktanteil von über 80 Prozent. Angesichts dieser Entwicklungen sollten Anleger vielleicht über Intels Neuvorstellung hinwegsehen, da Nvidia sich auf einen Generationswechsel zu leistungsfähigeren und effizienteren Chips vorbereitet.