Nervenflattern am deutschen Aktienmarkt: Politische Unsicherheiten bremsen Kurse aus

  • Politische Ungewissheit in Frankreich belastet den deutschen Aktienmarkt.
  • Deutsche Einzelwerte reagieren unterschiedlich auf diese Entwicklungen.

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Die Anleger am deutschen Aktienmarkt zeigen sich weiterhin zurückhaltend. Trotz anfänglicher Gewinne im Dax, die aus der politisch stabilen, wenn auch komplizierten Situation in Frankreich resultierten, bröckelten die Kurse bis Handelsschluss wieder ab. Die Parlamentswahlen in Frankreich deuten auf schwierige Regierungsverhandlungen hin, und die bevorstehenden wichtigen Ereignisse wie die US-Verbraucherpreisdaten und der Beginn der US-Berichtssaison belasten die Märkte zusätzlich. Der deutsche Leitindex kletterte am Morgen noch über die Marke von 18.600 Punkten, schloss aber schließlich mit einem kleinen Verlust von 0,02 Prozent bei 18.472,05 Zählern. Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen verzeichnete Kursverluste und endete mit einem Minus von 0,71 Prozent bei 25.545,97 Punkten. Besonders schwer drückten hier die Einbußen von Delivery Hero und K+S, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 mit einem Minus von 0,19 Prozent bei 4969,83 Punkten ebenfalls schwächelte. Ein ähnliches Bild zeigte sich im britischen FTSE 100, und der französische Cac 40 büßte deutlich ein. Auch an den US-Börsen verloren die anfänglichen Gewinne an der Wall Street und den Nasdaq-Börsen an Fahrt. Die politische Ungewissheit in Frankreich sorgt für Verunsicherung. Das Linksbündnis setzte sich bei den Parlamentswahlen zwar durch, verfehlte jedoch die absolute Mehrheit. Das Parteienbündnis der Mitte landete auf Platz zwei, gefolgt vom rechtsnationalen „Rassemblement National“. Laut Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets ist das uneindeutige Wahlergebnis jedoch „nicht das schlechteste Szenario“ für die Börsen. Ein klarer Sieg einer der Extrempositionen hätte potenziell größere Risiken auf den Finanzmärkten mit sich gebracht. Unter den deutschen Einzelwerten stachen die Aktien der Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück positiv hervor, jeweils mit einem Plus von 3,0 Prozent im Dax. Die Abschwächung des Hurrikans „Beryl“ sorgte hier für Erleichterung. Auch wenn der Hurrikan kurz vor Texas erneut zur niedrigsten Kategorie hochgestuft wurde, wird erwartet, dass er über Land wieder an Stärke verliert. Im MDax fiel Delivery Hero mit einem Kursverlust von 7,2 Prozent auf. Grund sind die drohenden EU-Kartellstrafen, die höher als erwartet ausfallen könnten. K+S verloren 5,8 Prozent und notieren erstmals seit 2021 wieder unter 12 Euro. Eine negative Analystenstudie der Bank of America belastete die Aktie des Salz- und Düngerherstellers schwer. Der Euro wurde zuletzt mit 1,0836 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0835 Dollar fest. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite leicht und der Rentenindex Rex stieg marginal. Der Bund-Future legte um 0,15 Prozent zu.
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