NATO-Manöver "Steadfast Noon": Übung für den Ernstfall ohne scharfe Munition

Die NATO hat ihre zweiwöchige Übung zur Verteidigung des Bündnisgebiets unter Einsatz von Atomwaffen begonnen. Das jährlich stattfindende Manöver mit dem Namen "Steadfast Noon" versammelt in diesem Jahr etwa 2.000 Militärangehörige auf acht Luftwaffenstützpunkten, so das zuständige Kommando in Ramstein, Rheinland-Pfalz. Im Rahmen der Übung werden über 60 Flugzeuge mobilisiert, darunter hochmoderne Kampfjets, Langstreckenbomber sowie Überwachungs- und Tankflugzeuge. Besonders im Fokus stehen Luftwaffenstützpunkte in Belgien und den Niederlanden sowie der Luftraum über Großbritannien, Dänemark und der Nordsee. 13 NATO-Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, entsenden ihre Luftstreitkräfte zur Teilnahme. Entgegen etwaiger Spekulationen stellt die NATO klar, dass "Steadfast Noon" keine Antwort auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine darstellt. Es kommen keine scharfen Waffen zum Einsatz, doch die Übung signalisiert entschlossen, dass die Allianz bereit ist, im Bedarfsfall auch auf nukleare Mittel zurückzugreifen. "Die nukleare Abschreckung ist das Fundament der Sicherheit der Allianz", so NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Dies unterstreicht die Verantwortung der NATO, ihre Mitglieder zu schützen und zu verteidigen. Obwohl die NATO keine Einzelheiten zu den Übungsszenarien preisgibt, illustrieren Experten, dass das Trainieren des Transports und der Montage von US-Atomwaffen auf Kampfjets im Zentrum steht. Geflogen wird jedoch ohne Bomben. Das Konzept der nuklearen Teilhabe ermöglicht Partnerstaaten im Ernstfall den Einsatz in Europa stationierter amerikanischer Atomwaffen, die unbestätigten Informationen zufolge unter anderem in Norditalien, Belgien, den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel gelagert sind. Die Bundeswehr war zuletzt mit Tornado-Jets an den Manövern beteiligt.