Nasdaq 100 - Ein Index jenseits der Tech-Illusion

Eulerpool News
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In der Welt der Finanzmärkte schwören Anleger auf die luzide Logik von Indizes. Doch der Nasdaq 100, oftmals als das Technologiebarometer gefeiert, durchbricht das Stereotyp eines reinen Tech-Index - so Ali Masarwah, ein erfahrener Fondsanalyst. Er hinterfragt, ob uns die strukturierten Regeln und festen Glaubenssätze, die Indizes wie den Nasdaq 100 aufbauen, nicht vielleicht doch in die Irre führen. Die Konstruktion des Nasdaq 100 erweckt den Anschein einer Objektivität, die auf starrer Methodik basiert, was ihn bei ETF-Investoren, die an die Effizienz der Märkte glauben, besonders beliebt macht. Masarwah regt eine kritische Betrachtung an: Obwohl ist der Nasdaq 100 beherbergt führende Unternehmen einer hochmodernen Börse und exkludiert Finanzwerte, so ist er mitnichten ein reines Abbild der Technologiebranche. Mit Schwergewichten aus den Sektor der Konsumgüter, etwa Starbucks oder Costco, zeigt der Nasdaq ein breiteres Spektrum. Dabei hebt sich der eher unbekannte Wilshire 5000 als umfassendste US-Markt-Repräsentation ab. Die Frage, ob der Nasdaq 100 nur ein Produkt von Zufall und geschicktem Marketing ist, drängt sich auf, besonders angesichts seines eindrucksvollen Wachstums in den vergangenen Jahrzehnten. Masarwah verweist auf bedeutende Unternehmen der Digitalisierung und KI-Revolution, die sich quer durch verschiedenste Branchen erstrecken, und den Nasdaq 100 zu mehr als einer Fehleinschätzung machen. Die Argumentation führt tiefer in die gedankliche Ebene: Indizes, so Masarwah, sind genauso Konstrukte menschlichen Denkens wie die Sprache oder nationale Werte, die durch gesellschaftlichen Konsens zur Realität werden. Investitionsentscheidungen basieren somit auf einem ähnlich subjektiven Fundament, wie es auch bei gesellschaftlichen Normen der Fall ist. Wer Alternativen zu den Gemeinglauben nicht in Erwägung zieht, verzweigt sich möglicherweise auf dem Pfad zu einer verhängnisvollen Investition. Abschließend betont Masarwah die Bedeutung einer offenen Geisteshaltung, mit der sich Veränderungen in Werten und Realitäten erkennen und annehmen lassen. Die Vielfalt der Meinungen und Interpretationen zu umarmen, ist nicht nur für ein diversifiziertes Portfolio, sondern auch für den Erfolg individueller Investments essentiell.