Michelin und Continental unter Druck – Analysten sehen kurzfristige Chancen

Die Aktien des renomieren französischen Reifenherstellers Michelin mussten im frühen Handel am Dienstag einen deutlichen Einbruch hinnehmen. Mit einem Verlust von 3,5 Prozent sank der Aktienkurs auf 34,83 Euro. Dies markiert eine Fortsetzung der Korrektur, die nach einem stärkeren Anstieg in den vergangenen Wochen eingesetzt hatte. Seit Jahresbeginn hatte sich der Wert von rund 32 auf über 38 Euro erhöht, bevor er nun im Zuge einer allgemein schwächeren Phase der französischen Börse wieder an Boden verlor. Nicht nur Michelin, sondern auch die Aktien von Continental, einem Hauptkonkurrenten aus Deutschland, standen unter deutlichem Verkaufsdruck. Laut einer eher pessimistischen Studie der UBS zum europäischen Autosektor drohen mehreren Autozulieferern, darunter Continental und Valeo, mögliche Gewinnwarnungen. Analysten von Bernstein Research verwiesen auf durchwachsene Aussagen von Michelin im Vorfeld der Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal Ende des Monats. Es wird angenommen, dass der Absatz unter den Markterwartungen gelegen haben könnte. Positiv anzumerken ist jedoch, dass dies durch einen besseren Verkaufsmix – sprich höhere Preise – teilweise kompensiert wurde. Trotzdem könnten die Konsensschätzungen für das gesamte Jahr leicht gesenkt werden, so die Bernstein-Analysten. Auch die Analysten der Citigroup zeigten sich hinsichtlich Continental kurzfristig eher verhalten. Sie reduzierten ihre Erwartungen vor der Vorlage der Zahlen fürs erste Halbjahr. Interessanterweise könnte eine etwaige Anpassung des Unternehmensausblicks für das Autogeschäft jedoch eine attraktive Kaufgelegenheit darstellen. Insbesondere jede Andeutung von überdurchschnittlicher Wachstumsentwicklung aus eigener Kraft und Zuversicht bei den Margen im Autobereich könnte als Katalysator für Kurserhöhungen wirken. Die Experten senkten zwar das Kursziel von 85 auf 73 Euro, behielten aber ihr 'Buy'-Votum bei.