Mayfair als Zentrum der Geldwäsche: Prozess gegen James Stunt

  • James Stunt steht im Mittelpunkt eines großen Geldwäscheprozesses im Vereinigten Königreich.
  • Das System konnte angeblich über 200 Millionen Pfund in den Bankensektor schleusen.

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In einem der größten Geldwäscheprozesse des Vereinigten Königreichs steht James Stunt, bekannt als ehemaliger Schwiegersohn des Formel-1-Milliardärs Bernie Ecclestone, im Fokus schwerwiegender Anschuldigungen. Laut Aussagen der Staatsanwaltschaft soll er seine Büroräume im Londoner Stadtteil Mayfair zu einem 'vertrauenswürdigen Umschlagplatz' für kriminelle Geschäfte gemacht haben. Stunt wird beschuldigt, Teil eines Systems zu sein, das Kriminellen ermöglichte, über zwei Jahre hinweg mehr als 200 Millionen Pfund 'schmutziges Geld' in den Bankensektor zu schleusen. Der Prozess findet am Leeds Crown Court statt, und zusammen mit Stunt stehen vier weitere Personen vor Gericht: Gregory Frankel, Daniel Rawson, Haroon Rashid und Arjun Babber. Ein in Bradford ansässiger Edelmetall- und Juwelenhändler, im Besitz von Frankel und Rawson, soll zwischen 2014 und 2016 als finanzielles 'Tor' für die kriminellen Aktivitäten fungiert haben. Die Staatsanwaltschaft erklärte, dass die Kriminellen so die obligatorischen Prüfungen zur Sorgfaltspflicht umgangen und die Herkunft ihrer Gelder verschleiern konnten. Diese Mittel wurden zumeist in Gold umgewandelt, gaben die Geschworenen zu Protokoll. Jonathan Sandiford KC, der Anwalt der Anklage, betonte, dass ein renommierter Bankier oder Händler auf strikte Sorgfaltsprüfungen bestanden hätte, bevor er Bargeld annimmt oder im Austausch gegen Gold akzeptiert. Stunt & Co, das Unternehmen von Stunt, soll laut Anklage einen Großteil des Gewinns – etwa 70 Prozent – aus dem illegalen System gezogen haben. Trotz der belastenden Vorwürfe beteuert Stunt, keine Kenntnis darüber gehabt zu haben, dass es sich bei dem Geld um kriminelles Eigentum handelte. Auch Frankel akzeptierte, dass ein Teil der Gelder kriminellen Ursprungs war, bestreitet jedoch das Wissen darüber. Rawson und die anderen Mitangeklagten sehen sich ebenfalls zu Unrecht belastet. Die Staatsanwaltschaft vermutet Drogenhandel als wahrscheinlichste Quelle des Geldes, schließt jedoch auch andere illegale Aktivitäten nicht aus.
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