Lufthansa reduziert Flugplan aufgrund von Engpässen bei Personal und Flugzeugen

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Die Lufthansa wird ihren Flugplan auch im kommenden Jahr weiter ausdünnen müssen. Dies gab Vorstandschef Carsten Spohr in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" bekannt. Als Grund nannte er Engpässe bei Personal und Flugzeugen, insbesondere aufgrund von vorzeitigen Wartungsarbeiten an den Triebwerken der Airbus A320neo-Jets, die aufgrund eines Materialfehlers erforderlich sind. Ursprünglich plante die Lufthansa, ihr Flugangebot im nächsten Jahr auf 95 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 hochzufahren, jedoch wird dies nun nicht möglich sein. Die Neuigkeiten hatten nur einen kurzzeitigen Einfluss auf den Aktienkurs der Lufthansa. Kurz nach Handelsstart fiel der Kurs der Lufthansa-Aktie um gut zwei Prozent, drehte jedoch in der ersten Handelsstunde zeitweise knapp ins Plus. Aktuell liegt das Papier bei einem halben Prozent im Minus bei 7,93 Euro. Obwohl die Aktie in den letzten Monaten teilweise schwankte, konnte sie im bisherigen Jahresverlauf eine positive Entwicklung von rund 2,4 Prozent verzeichnen. Im Interview äußerte sich Spohr jedoch nicht dazu, inwieweit die Engpässe das Flugangebot des Konzerns im nächsten Jahr beeinflussen werden. Er erklärte lediglich, dass der Flugplan für das Jahr 2024 leicht angepasst und das ursprünglich geplante Wachstum reduziert werde. Trotz der weltweiten hohen Nachfrage stehe für Lufthansa auch im nächsten Jahr Qualität vor übertriebenem Wachstum. Bereits in den Jahren 2022 und 2023 musste die Lufthansa aufgrund des Neustarts nach der Corona-Krise ihre Flugpläne revidieren, da die Belegschaft und die Dienstleister den Ansturm der Passagiere nicht bewältigen konnten. Der Luftverkehr in Deutschland wuchs zudem nicht so schnell wie in anderen europäischen Ländern. Nach dem Drehkreuz Frankfurt ließ auch München in puncto Pünktlichkeit nach, wie Spohr feststellte. Insbesondere am Standort München sei der Mangel an Arbeitskräften stark spürbar. Spohr ist der Ansicht, dass der Arbeitskräftemangel Deutschland auch in Zukunft stark beschäftigen wird. Die vorzeitige Wartung der Triebwerke der Airbus A320neo-Jets bereitet jedoch nicht nur der Lufthansa, sondern auch anderen Fluggesellschaften weltweit Probleme. Aufgrund eines fehlerhaften Metallpulvers, das der Triebwerkshersteller Pratt & Whitney verwendet hat, müssen im ersten Halbjahr 2024 voraussichtlich 600 bis 650 Maschinen der A320neo-Reihe am Boden bleiben. Laut Spohr sind im Lufthansa-Konzern 64 Flugzeuge von diesem Problem betroffen. Die Reparaturarbeiten werden dazu führen, dass dem Unternehmen im nächsten Jahr rechnerisch 20 seiner insgesamt 450 Maschinen der A320-Familie, zu der auch die A320neo gehört, fehlen werden. Im Gegensatz dazu werden bei der Lufthansa nur wenige A320neo-Jets mit dem Konkurrenztriebwerk Leap von CFM angetrieben, einem Gemeinschaftsunternehmen von Safran und General Electric.