Konsumklima in Deutschland: Positive Aussichten für 2023

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Trotz der bisher gedämpften Kauflaune deuten aktuelle Befunde darauf hin, dass deutsche Verbraucher bald wieder verstärkt zu ihrem Geldbeutel greifen könnten. Eine von der Hans-Böckler-Stiftung publizierte Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung weist auf eine merkliche Zunahme der Konsumneigung in allen Einkommensschichten hin, mit besonderem Fokus auf Freizeit, Kultur, Unterhaltung und die Erhaltung von Wohnraum. Die Forschungsergebnisse basieren auf den Antworten von etwa 9.600 Befragten und offenbaren nach Aussage der Autoren Jan Behringer und Sebastian Dullien Anzeichen für eine anstehende Konsumumdrehung. Die Aussichten auf eine Trendwende im Verbraucherverhalten hängen maßgeblich von der Entwicklung der Inflation und der Reallöhne ab. Sofern die Inflation im Jahresverlauf weiter nachlässt und die Nominallöhne – nach längerem Rückgang – ansteigen, dürfte sich das für die Konjunktur als belebend erweisen. Die Forscher bringen die optimistischere Stimmung mit dem Rückgang der Energiepreise und einer niedrigeren Inflationsrate in Verbindung. Für eine Belebung des Konsums sprechen ebenso die steigenden Ausgabenabsichten in Bereichen wie Reisen, Tourismus, Inneneinrichtung, Haushaltsgeräte, Bekleidung und Schuhe. Jedoch ist bei der Kaufbereitschaft für Nahrungsmittel, Getränke, Tabak sowie für Besuche in Gaststätten und Restaurants ein vergleichsweise geringerer Anstieg zu verzeichnen, was von den Experten mit der erhöhten Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie und den somit gestiegenen Preisen in Zusammenhang gebracht wird. Für Haushalte mit niedrigerem Einkommen scheint die finanzielle Lage jedoch weiterhin herausfordernd zu bleiben. Die Preissteigerungen der letzten Jahre wirken hier noch nach, und viele dieser Haushalte planen, bei zukünftigen Ausgaben, sei es für Kleidung, Wohnausstattung oder Freizeitaktivitäten, zurückhaltender zu sein.